Vor allem bei den Themen Kinderbetreuung und Hochschulpolitik setzten sich die Kandidaten von SPD und CDU voneinander ab. Die CDU hatte zuvor den Wahlkampf-Endspurt eingeläutet.
Hamburg. Wenige Tage vor der Bürgerschaftswahl in Hamburg haben sich Bürgermeister Olaf Scholz und sein Herausforderer Dietrich Wersich (CDU) in einem TV-Duell live den Fragen ausgewählter Zuschauer gestellt. Das Themenspektrum am Mittwochabend reichte dabei von Bildung über Verkehr bis hin zu Flüchtlingen.
Hitzig wurde die Diskussion vor allem in den Punkten Kinderbetreuung und Hochschulpolitik. Wersich warf dem Amtsinhaber vor, die Sorgen und Proteste von Betroffenen zu ignorieren. Scholz führte dagegen die Etatsteigerung für Kitas und Universitäten an. Grundsätzliche Einigkeit zeigten beide in dem Vorhaben, die Rekord-Steuereinnahmen in die Konsolidierung des Haushalts fließen lassen zu wollen.
SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi erklärte nach der Diskussion im NDR: „Ruhig, souverän und überlegen: Nicht erst seit dem TV-Duell mit seinem Herausforderer wissen die Hamburger, was sie an Olaf Scholz haben.“. Bei Twitter verbreiteten Anhänger des CDU-Kandidaten die Kernsätze von Dietrich Wersich weiter.
Die SPD kämpft am Sonntag um ihre absolute Mehrheit. Umfragen sehen sie bei bis zu 46 Prozent. Für einen Fortbestand der Alleinregierung würde dies jedoch nicht reichen, sollten FDP und AfD ins Parlament kommen. Die CDU liegt in Umfragen bei 18 bis 19 Prozent.
CDU läutet Endspurt ein
Mit einem eindringlichen Appell an die Anhänger in Hamburg, bis zur letzten Minute um jede Stimme zu kämpfen, war die CDU am Nachmittah den Wahlkampfendspurt gestartet. Spitzenkandidat Dietrich Wersich warf der SPD am Mittwoch vor, die vier Jahre Regierungszeit mit absoluter Mehrheit nicht genutzt zu haben. „Die SPD tut so als würde ihr die Stadt gehören“, sagte Wersich vor knapp 500 Anhängern. Hamburg wählt an diesem Sonntag eine neue Bürgerschaft.
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) forderte „Rückenwind für Dietrich Wersich“. Sie habe ihn in seiner Zeit als Sozialsenator in Hamburg als kühlen, rationalen Kopf kennengelernt, sagte sie. „Es geht um Hamburgs Zukunft.“
Von der Leyen vertrat Bundeskanzlerin Angela Merkel, die ihren Besuch in Hamburg wegen der Verhandlungen in Minsk über einen Waffenstillstand in der Ukraine kurzfristig abgesagt hatte.