Ob Hauptbahnhof oder Flughafen: In Hamburg waren die nachgelieferten Exemplare des Satiremagazins schnell weg - ein Glückspilz könnte noch eines ergattern.

Hamburg. Auch der Nachschub der ersten „Charlie Hebdo“-Ausgabe nach dem Terroranschlag in Paris ist in Deutschland am Freitag vielerorts schon wieder vergriffen. Bahnhofskioske in Berlin, Frankfurt/Main und Mainz berichteten, dass die weltbekannte Nummer des französischen Satireblatts größtenteils bereits am Freitagvormittag verkauft worden sei. „Alle 10 bis 20 Minuten ging eine Ausgabe weg“, sagte ein Sprecher der Bahnhofskiosk-Kette „Relay“.

Auch in Hamburg gingen die Exemplare weg wie die warmen Semmeln: Bei „Relay“ am Hamburger Airport waren 35 Ausgaben geliefert worden, gegen 12.30 Uhr war die letzte weg. Am Bahnhof Bergedorf waren 50 Hefte gekommen, die aber auch am späten Mittag weg waren. Am Hauptbahnhof hatte ein Laden gar keine Exemplare bekommen, ein anderer nennt keine Zahlen, ist aber auch ausverkauft. Auch am Hauptbahnhof in Hannover ist alles ausverkauft. Nur bei „Presse+Buch“ am Flughafen wurde um 15.54 Uhr noch ein Glückspilz gesucht: „Wir haben noch ein einziges Heft, aber alles ging ruck zuck weg, wir sind quasi gleich ausverkauft“, so eine Verkäuferin.

In einigen Buchhandlungen konnte die Nachfrage erst gar nicht bedient werden. Das Düsseldorfer Buchhaus Stern-Verlag erklärte, es habe mehr als 200 Vorbestellungen gegeben – es seien aber nur 40 frische Ausgaben geliefert worden. In Trier (Rheinland-Pfalz) bekam die „Mayersche Buchhandlung“ nach eigenen Angaben trotz langer Vormerkliste gar keine neuen Hefte.

Der Deutsche Pressevertrieb (DPV) bei Gruner + Jahr in Hamburg hatte angekündigt, am Freitag rund 50.000 weitere „Charlie Hebdo“-Hefte in Deutschland ausliefern zu wollen. Am vergangenen Samstag war die Ausgabe mit dem weinenden Propheten Mohammed auf dem Titel in Minutenschnelle vergriffen gewesen. Allerdings waren da auch weniger als 5000 Exemplare nach Deutschland geliefert worden.