Wer am Wochenende keine Ausgabe der französischen Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ bekommen hat, kann am Sonnabend einen zweiten Anlauf nehmen.

Hamburg. Wer am Wochenende keine Ausgabe der französischen Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ bekommen hat, kann wieder hoffen: Voraussichtlich am nächsten Sonnabend gehen 30.000 weitere Exemplare in den deutschen Markt, wie der Medienkonzern Gruner + Jahr am Montag in Hamburg ankündigte.

Im ersten Schritt waren weniger als 5.000 Stückin den deutschen Handel gelangt, die am vergangenen Samstag in kurzer Zeit ausverkauft waren. Die Ausgabe vom 14. Januar, die erste nach dem Terroranschlag auf das Magazin, hat insgesamt eine Auflage von fünf Millionen Exemplaren.

Die neue Ausgabe wurde in fünf Sprachen übersetzt. In Deutschland erschien die französische Version. Mittlerweile biete der Pariser Verlag von „Charlie Hebdo“ auch eine Digitalausgabe für Smartphones und Tablet-PCs an, teilte Gruner + Jahr mit. Die Folgenummer vom 21. Januar komme in Deutschland nach jetzigem Stand am 29. Januar auf den Markt. Zuständig für die Belieferung ist der Presseimporteur Saarbach, der zurzeit noch zu Gruner + Jahr gehört, im Februar aber von dem Vertriebsunternehmen IPS übernommen wird.

Auf der Titelseite der aktuellen Ausgabe ist eine Karikatur des Propheten Mohammed zu sehen, der ein Schild mit der Aufschrift „Ich bin Charlie“ hochhält – dem Slogan der Solidaritätsbewegung mit den Opfern der Anschläge. Vor allem in der arabischen Welt und in Afrika kam es nach Erscheinen der Ausgabe zu scharfen Protesten. Bei Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten wurden am Wochenende in Niger mindestens zehn Menschen getötet.

Am 7. Januar hatten zwei Männer die Redaktion von „Charlie Hebdo“ überfallen und zwölf Menschen getötet. Darunter waren vier Zeichner des Magazins, das wiederholt mit Mohammed-Karikaturen für Aufsehen sorgte. Zu dem Anschlag bekannte sich die Terrororganisation Al-Kaida auf der arabischen Halbinsel (AQAP).