Gut ein Drittel davon sind laut Stadtentwicklungsbehörde geförderte Mietwohnungen. Außerdem wurden fast 11.000 neue Baugenehmigungen erteilt.

Hamburg. Angesichts anhaltender Wohnungsknappheit setzt Hamburgs SPD-Senat weiter auf den Bau möglichst vieler neuer Wohnungen. „Der Wohnungsbau in Hamburg ist im Schwung und das ist kein Strohfeuer“, sagte Bausenatorin Jutta Blankau (SPD) am Dienstag bei der Präsentation der Wohnungsbaubilanz. Danach wurden in der Hansestadt 2014 mindestens 6100 Wohnungen fertiggestellt. Rund ein Drittel davon seien geförderte Mietwohnungen. Gleichzeitig wurden im vergangenen Jahr fast 11 000 neue Baugenehmigungen erteilt.

Das Gesamtvolumen bei den Förderungen lag im vergangenen Jahr den Angaben zufolge bei 143 Millionen Euro. Für dieses und das kommende Jahr stünden über die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB) fast 172 Millionen Euro beziehungsweise rund 175 Millionen Euro zur Verfügung, sagte Blankau unter Hinweis auf das am Dienstag vom Senat beschlossene Wohnraumförderprogramm 2015/2016. Geplant sei, mindestens 2300 Neubauwohnungen, mehr als 6000 Modernisierungen und mindestens 2800 neue Sozialbindungen zu fördern. Für 200 weitere Wohnungen will das Land die Belegungsrechte erwerben.

Im bundesweiten Vergleich liege Hamburg damit weit vorn. So lag die Hansestadt 2013 bei der Förderung von Mietwohnungen gemessen an je 100 000 Einwohnern laut Blankau deutschlandweit an der Spitze. Während im Bundesdurchschnitt zwölf Wohnungen gefördert worden seien, seien es in Hamburg 119 gewesen. Bei den Modernisierungshilfen liege Hamburg sogar um das zwölffache über dem Bundesdurchschnitt. Während bundesweit je 100 000 Einwohner 22 Wohnungsmodernisierungen staatlich unterstützt worden seien, seien es in Hamburg 255 gewesen.

„Vergabe städtischer Grundstücke orientiert sich am Konzept“


Nach Angaben der Bausenatorin will der Senat beim Wohnungsneubau künftig noch stärker auf eine soziale Komponente achten. „Die Vergabe städtischer Grundstücke orientiert sich jetzt am Konzept, nicht mehr am höchsten Preis.“ So müsse mindestens ein Drittel der Wohnungen öffentlich gefördert werden. Außerdem seien davon bis zu zehn Prozent für vordringlich Wohnungssuchende reserviert. Darüber hinaus müssten alle neuen geförderten Wohnungen so ausgestattet sein, dass auch ältere, gebrechliche Bewohner problemlos in ihnen leben können.

Bei Sozialwohnungen werde zudem geprüft, ob ein Umwandlungsverbot der Miet- in Eigentumswohnungen auf 30 Jahre festgeschrieben und nach dem Auslaufen der Bindung die Nettokaltmiete auf den Mittelwert des Hamburger Mietenspiegels begrenzt werden kann. Städtische Grundstücke, die ausschließlich für den geförderten Wohnungsbau genutzt werden sollen, sollen künftig nicht mehr als 600 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche kosten, sagte Blankau.

Nach Ansicht der Linken reichen 6000 neue Wohnungen im Jahr bei weitem nicht aus. „Der Senat deckt in den letzten Jahren mit den neu errichteten Wohnungen nicht einmal den durch das Bevölkerungswachstum verursachten Bedarf ab“, erklärte die Linken-Bauexpertin Heike Sudmann. Auch bleibe es ein Manko, dass der Senat eine von 15 auf 30 Jahre verlängerte Bindung bei Sozialwohnungen lediglich als „Option“ behandele und nicht zur Regel mache. Die FDP wiederum kritisierte eine Überregulierung durch Mietpreisbremse, behördliche Detailvorgaben und Bürokratie, welche den Wohnungsbau hemme. Die Umweltorganisation BUND warnte vor einer zu starken Flächenversiegelung und mahnte einen besseren Klimaschutz an.