Zunächst war der Wind auf der Nordsee so stürmisch, dass das Schiff den Hamburger Hafen nicht verlassen konnte. Am frühen Nachmittag setzte sich die „Globe“ dann doch in Bewegung.
Hamburg. Mit einiger Verspätung hat das weltweit größte Containerschiff "CSCL Globe" den Hamburger Hafen am frühen Freitagnachmittag verlassen.
Zunächst war unklar, ob das Schiff am noch am Freitag ablegen kann, weil es auf der Nordsee so stürmisch war.
Die "CSCL Globe" ist 400 Meter lang und 58 Meter breit und fährt unter der Flagge von Hongkong. Ursprünglich sollte das Schiff Hamburg am Montagmorgen erreichen, die Ankunft verspätete sich dann aber wegen der Sturmwetterlage auf Dienstag.
Einlaufen war logistische Meisterleistung
Tatsächlich war der Anlauf des Frachters in Hamburg eine logistische Meisterleistung aller Beteiligten. Nautiker der Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) und Lotsen hatten die Premiere am Schiffsimulator geübt, der Terminalbetreiber Eurogate bereitete sich ebenso akribisch auf das Ereignis vor wie die Reederei China Shipping. Die Sturmlage über der Nordsee während der vergangenen Tage brachte den Fahrplan der „CSCL Globe“ durcheinander wie auch die Ankunfts- und Abfahrtszeiten anderer Schiffe. Doch China Shipping, das für Dienstagmorgen im Rahmen der Jungfernfahrt zur Vorstellung des Schiffes geladen hatte, holte verlorene Zeit auf Nordsee und Elbe wieder herein.
Der Erstanlauf des Schiffes in Hamburg hat hohen Symbolwert. Die Reederei China Shipping demonstriert damit ihre Treue zur Hansestadt. „Unsere Kunden wollen die Ladung über Hamburg geführt haben“, sagte Yu Zenggang, Vice President der China Shipping Group in Shanghai, am Dienstag bei Eurogate,. „Für uns ist Hamburg der entscheidende Hafen in den Verkehren von und nach Zentral- und Osteuropa.“ Hamburg ist Nordeuropas wichtigster Verbindungshafen für den Chinahandel, und dessen Anteil in der Hafenbilanz der Hansestadt wächst stetig. „Wir gehen für den Containerverkehr mit China davon aus, dass wir 2014 die Marke von drei Millionen TEU erreicht haben“, sagte Axel Mattern, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing (HHM). Damit hätte der Chinahandel einen Anteil von fast einem Drittel am gesamten Containerumschlag in Hamburg.
Die Umweltverbände, die gegen die geplante Vertiefung und Verbreiterung der Elbfahrrinne klagen, ziehen aus den Anläufen von Großschiffen völlig andere Schlüsse als die Hafenwirtschaft. Zum einen, argumentieren sie, kommen die heutzutage größten Schiffe trotz stark gewachsener Abmessungen noch immer die Elbe hinauf und hinunter. Nicht der aktuelle Tiefgang sei bei einem Schiff wie der „CSCL Globe“ der kritische Faktor, sondern vor allem der Wendekreis am Waltershofer Hafen, kommentierte der BUND den Erstanlauf des Schiffes am Dienstag. Zudem könne Hamburg beim absehbaren weiteren Größenwachstum der Schiffe in den kommenden Jahren irgendwann ohnehin nicht mehr mithalten.