Der Hamburger Senat legt seinen Bericht über kostenstabiles Bauen vor. Das Gros der Projekte liegt noch genau im Soll. Viele Bauvorhaben sind aber noch nicht gestartet oder abgeschlossen.

Hamburg. Von den 41 Großbauprojekten der Stadt Hamburg werden vier günstiger und sechs teurer als geplant. Das geht aus dem zweiten sogenannten Bericht Bau-Monitoring für das vergangene Jahr hervor. Dieses Papier, das der Senat noch Ende 2014 verabschiedet hat und nun der Bürgerschaft vorgelegt wird, soll die Kostenentwicklung der öffentlichen Bauvorhaben transparent machen. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass die Kosten außer Kontrolle geraten.

Im Wesentlichen sind bei der Planung ein Kostenpuffer sowie die Preissteigerung vorgesehen. Der Bericht ist Teil des Programms „kostenstabiles Bauen“ des Senats und eine Konsequenz aus dem Elbphilharmonie-Desaster. Die Konzerthalle war ursprünglich mit 114 Millionen Euro veranschlagt worden. Nun werden es 865 Millionen Euro sein.

Aus dem Bau-Monitoring-Bericht geht hervor, dass die größte Kostensteigerung beim Hochwasserschutz Niederhafen zu verzeichnen ist. Die Anlage zwischen der U-Bahn-Station Baumwall und dem Hafentor am Ostende der Landungsbrücken sollte ursprünglich 60,7 Millionen Euro kosten. Nun werden es wegen unvorhergesehener Probleme am Grund des Bauwerks schließlich 75,2 Millionen Euro. Teurer wird auch die Sanierung der Deichtorhallen. Rund 16 Millionen Euro schlagen zu Buche, zwei Millionen Euro mehr als zuerst veranschlagt.

Das Gros der Projekte, nämlich 31, liegt noch genau im Soll. Viele Bauvorhaben sind aber noch nicht gestartet oder abgeschlossen. Etwa das Straßenprojekt Unterer Landweg (Billbrook). Die erste Kostenschätzung aus dem Jahr 2010 sah 12,4 Millionen Euro vor. Nach der Übernahme der Kriterien für das kostenstabile Bauen stieg die Kostenprognose auf 14,51 Millionen Euro. Allerdings sind die Ausgaben bei einigen Projekten auch tatsächlich gesunken. Etwa beim Bau des dritten Kreuzfahrtterminals. Dort hat sich nach den ersten Kostenberechnungen gezeigt, dass durch Planungs- und Ingenieurleistungen Kostenreduzierungen absehbar wurden. Statt 65 Millionen Euro fallen jetzt nur noch 60 Millionen Euro an. „Mit dem Monitoring kostenstabiles Bauen beschreitet der SPD-Senat einen neuen Weg, der zu mehr Kostensicherheit bei öffentlichen Bauten führt. Entscheidend bleibt eine sorgfältige Planung vor Beginn einer Maßnahme. Gerade bei Sanierungsvorhaben ist dies wichtig, um vor Überraschungen gefeit zu sein. Letztlich ist aber auch dabei die Kosten-Nutzen-Relation zu beachten“, sagt SPD-Finanzexperte Jan Quast. Und selbst beim Busbeschleunigungsprogramm zeichnen sich bei einem Teil des Projektes geringere Kosten ab: Laut dem Bericht kann mit drei Prozent weniger Kosten gerechnet werden.