Von der Idee der weißen Weihnacht müssen sich die Norddeutschen verabschieden. Nur für den zweiten Weihnachtstag gibt es eine kleine Restchance. Verkehrslage einen Tag vor Heiligabend überraschend ruhig.

Hamburg/Offenbach/München. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Doch dass es in diesem Jahr vielleicht doch noch weiße Weihnachten geben könnte, ist wirklich höchst unwahrscheinlich - wenn nicht gar ausgeschlossen. Eine kleine Restchance gibt es nur für den zweiten Weihnachtsfeiertag.

Doch immerhin wird der Regen weniger. Laut Thore Hansen vom Hamburger Institut für Wetter- und Klimakommunikation zieht das Regentief, das Hamburg und ganz Norddeutschland nun schon seit zwei Tagen im Griff hat, gen Süden ab. Doch bei Plusgraden bleibt es zu warm für Schnee. „Der heilige Abend bleibt grün“, versichert der Meteorologe. Ab Mittwochmittag soll der Dauerregen aufhören, nur mit vereinzelten Schauern ist dann noch zu rechnen. Schleswig-Holstein ist das Tief wohl schon noch früher los. Damit lässt auch der kräftige Wind vorübergehend nach.

Die einzige Fährverbindung von Cuxhaven zur Hochseeinsel Helgoland war wegen des stürmischen Wetters und starken Wellengangs seit Montag eingestellt. „Wir hoffen, dass wir Morgen fahren können“, sagte der Geschäftsführer der Reederei Cassens-Eilts, Peter Eesmann, am Dienstag. „Es ist für die Passagiere zu turbulent vor Helgoland.“

Mit Abklingen des Sturmtiefs wird es auch nach und nach kühler. Und mit sinkenden Temperaturen steigt auch die Chance auf Schnee. Für den Donnerstag kündigt Hansen Temperaturen um die 5 Grad an, sagt aber eine frostfreie Nacht voraus.

Rutschig und gefährlich könnte es hingegen am Freitag werden, da die Temperaturen in der Nacht zum Freitag deutlich unter den Gefrierpunkt fallen und tagsüber auch nicht wieder über die 4-Grad-Marke klettern sollen. Es ist mit Glätte zu rechnen! Dann kann es auch zu leichtem Schneefall oder zumindest zu Schneeregen kommen, auch wenn der Freitag grundsätzlich recht freundlich ist. Da die Temperaturen allerdings tagsüber zu hoch sind, wird eine etwaige weiße Decke nicht lange erhalten bleiben.

Für das Wochenende wagt der Meteorologe Hansen noch keine genaue Prognose, die Daten seien zu unsicher. Voraussichtlich frischt aber der Wind wieder auf, es wird wieder stürmisch, was gerade an den Küsten sehr ungemütlich werden kann.

Verkehrslage auf den Straßen bislang ruhig

Die kräftige westliche Wetterströmung beschert auch dem Rest Deutschlands an Heiligabend warmes und teilweise stürmisches Regenwetter. In den Alpen herrschen Schneemangel und Plusgrade. Vielerorts stehen die Lifte. An den Feiertagen gibt es zumindest oberhalb von 300 bis 500 Metern einen Hauch von weißer Weihnacht. „Die Schneefallgrenze sinkt von der Heiligen Nacht bis zum Zweiten Weihnachtsfeiertag stetig ab“, sagte Meteorologe Lars Kirchhübel vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Dienstag.

Zu Beginn der weihnachtlichen Reisewelle blieb es auf Deutschlands Straßen bislang überraschend ruhig. Bis zum Dienstagnachmittag kam es nur auf einzelnen Autobahnen zu kurzen Staus. Der ADAC ging davon aus, dass die Straßen gegen Dienstagabend und am Vormittag des Heiligabends noch voller werden würden. Demnach ist auch zwischen den Jahren mit weiteren Reisewellen zu rechnen. Zudem werde es am kommenden Wochenende und vor allem am darauffolgenden Sonnabend, den 3. Januar, zu längeren Staus auf den Fernstraßen kommen, prognostizierte der Verkehrsclub.

Bei der Bahn war der Dienstag vor Heiligabend der Hauptreisetag, sie setzte vor Beginn der Feiertage zusätzliche Züge ein.