Schwere Unfälle in Hamburg am Donnerstag, zwei Fahrer begingen Fahrerflucht. Auch auf der Fahrradstraße gab es den ersten Zusammenstoß, ein Radlerin musste in Krankenhaus.
Harvestehude. In Harvestehude hat sich auf der umstrittenen Fahrradstraße der erste Unfall mit einem verletzten Radfahrer ereignet. Dort stürzte eine 30 Jahre alte Frau mit ihrem Fahrrad. Der Fahrer eines VW Passat hatte am rechten Fahrbahnrand geparkt. Als er aussteigen wollte, übersah er die von hinten kommende Radfahrerin. Diese fuhr gegen die Tür des Autos und stürzte. Mit dem Rettungswagen kam die Frau ins Krankenhaus. Die 1,25 Kilometer lange und 1,5 Millionen Euro teure Fahrradstraße zwischen Alter Rabenstraße und Anglo German Club war erst eine Woche zuvor freigegeben worden.
Einen breiten Radweg hatte es zuvor gegeben. Von dem würden die Fahrradfahrer jetzt auf die neue Fahrradstraße gezwungen, sagen Kritiker. Ein breites Schild, das die Regeln wie „Tempo 30 für Autos“ und die Erlaubnis für das Nebeneinanderfahren von Radlern aufzeigt, ist als Hindernis auf den Radweg gestellt worden.
Das Mädchen aus Hummelsbüttel liegt verletzt im Krankenhaus
Am Hummelsbütteler Weg gab es ebenfalls einen schwerwiegenden Unfall. Dort hat ein Autofahrer ein elf Jahre altes Mädchen auf einem Fußgängerüberweg angefahren und verletzt. Kurz nach dem Unfall flüchtete der Fahrer. Das Kind liegt im Krankenhaus, Lebensgefahr besteht für das Mädchen nicht.
Der Unfall passierte am Mittwochnachmittag gegen 15.40 Uhr. Mit ihren Freunden war die elfjährige Roquia unterwegs. An der Ecke Hummelsbütteler Weg/Poppenbütteler Weg wollten die Mädchen den dortigen Fußgängerüberweg benutzen. Die Ampel, so Zeugen, zeigte für die Mädchen Grün, als sie auf die Straße gingen. „In diesem Moment näherte sich ein Fahrzeug, dessen Fahrer vermutlich bei Rotlicht vom Poppenbütteler Weg nach links in den Hummelsbütteler Weg abbog“, sagt Hauptkommissarin Ulrike Sweden. Die Elfjährige wurde von dem Wagen erfasst. „Sie prallte mit dem Kopf auf die Motorhaube und stürzte danach auf die Fahrbahn“, schildert Sweden den Unfall.
Der Fahrer hielt an. Doch statt Polizei und einen Rettungswagen zu rufen, redete er auf das Mädchen ein. „Er erkundigte sich lediglich nach dem Befinden des Kindes“, so Sweden. „Danach setzte er sich wieder in seinen Wagen und fuhr davon.“ Passanten riefen einen Rettungswagen. Im Krankenhaus wurden bei dem Kind so schwere Kopfverletzungen festgestellt, dass die Elfjährige stationär aufgenommen wurde.
„Der Verkehrsunfalldienst hat die Ermittlungen aufgenommen“, sagt Sweden. „Wir haben mehrere Hinweise auf den Fahrer, die Ansätze für unsere Ermittlungen sind.“ Der Mann selbst ist 60 bis 70 Jahre alt. Er hat graue, längere Haare und trug eine graue Brille. „Bei seinem Wagen soll es sich um einen silbernen Audi A3 handeln“, so Sweden. „Wir haben durch Zeugen auch Fragmente des Kennzeichens. Jetzt werden entsprechende Halterabfragen gemacht, um den Unfallfahrer zu ermitteln.“ Zudem sucht die Polizei weitere Zeugen, die sich unter Telefon 4286-53510 melden können.
Auf dem Holstenwall in der Innenstadt ereignete sich ein weiterer Unfall mit Fahrerflucht. Dort wurde am späten Mittwochabend ein 54-Jähriger von einem Auto gestreift, als er in seinen geparkten Wagen einsteigen wollte. Der Mann stürzte; er kam mit Prellungen und Schürfwunden ins Krankenhaus. An den Unfall selbst kann sich der 54-Jährige kaum erinnern. Zeugen haben sich bislang nicht gemeldet.