Die Hamburger AfD wirft Kampnagel-Intendantin Amelie Deuflhard vor, Flüchtlinge zu beherbergen, die sich illegal in Hamburg aufhalten. Dadurch leiste sie Beihilfe zu einer Straftat.
Hamburg. Die Hamburger AfD hat bei der Staatsanwaltschaft eine Strafanzeige wegen „Verdachts der Beihilfe zu Ausländerstraftaten sowie des Verdachts der Untreue“ gegen Kampnagel-Intendantin Amelie Deuflhard gestellt. Ein entsprechender NDR-Bericht vom Sonnabend verweist auf einen Eintrag auf der Internetseite der Hamburger AfD-Politikerin Karina Weber, in dem sie Deuflhard vorwirft, in einem „sogenannten Kunstwerk“ sechs Lampedusa-Flüchtlinge zu beherbergen, die sich illegal in Hamburg aufhalten würden. Dadurch leiste die Intendantin Beihilfe zu einer Straftat.
Das Hamburger Künstlerkollektiv Baltic Raw hatte vor wenigen Tagen auf Kampnagel einen Aktionsraum für Flüchtlinge aus der Lampedusa-Gruppe eröffnet. Bis Mai 2015 werden die Künstler die "Ecofavela Lampedusa-Nord" den Flüchtlingen als Begegnungsstätte zur Verfügung stellen, wie Kampnagel mitteilte.
Baltic Raw hatten für das Internationale Sommerfestival einen hölzernen Nachbau des linksalternative Kulturzentrums Roten Flora als Spielort errichtet. Statt diesen wie geplant zu demontieren, schlugen sie vor, den Raum winterfest und für Flüchtlinge als künstlerischen und sozialen Ort nutzbar zu machen.
Die Rote Flora wurde für die Aktion auf Kampnagel auf etwa 80 Quadratmertern nachgebaut. Für sechs Flüchtlinge gibt es eigene kleine Zimmer von rund zehn Quadratmetern. Dazu wurden auch eine Teeküche und Sanitäranlagen eingerichtet. Um den Öko-Standards der Wärmedämmung zu genügen, gibt es isolierte Außenwände. Die Baukosten wurden mittels Crowdfunding und Spenden aufgebracht.