Der Kabarettist Sebastian Schnoy findet: Es gibt nur einen Ort, an dem Outdoor-Jacken keine Stillosigkeit sind: Draußen. Am 10. Dezember müssen sich überzeugte Jack Wolfskin-Träger warm anziehen.

Hamburg. Alles hört irgendwo auf. Besonders guter Geschmack. Zum Beispiel dann, wenn sich Theatergäste mit „Jack Wolfskin“-Jacken ins Foyer wagen, anstatt im adretten Strenesse-Mantel. Geschmacklos, diese Farben, dieses bei jeder Bewegung knisternde Material und der Gummizug am Kragen tut schon beim Hinsehen weh - das meint zumindest der Hamburger Kabarettist Sebastian Schnoy. Und ruft deswegen kurzerhand zu einem „Jack-Wolfskin-Jacken müssen draußen bleiben“-Tag auf. „Gegen schlechten Geschmack in unserer Stadt.“ Aber Achtung: Natürlich alles nicht ganz so ernst gemeint.

Doch wer schon damit angibt, „Draußen zu Hause“ zu sein (so der Slogan von Jack Wolfskin), muss also nun auch dafür einstehen, wie wunderbar wetterfest seine Jacke bei -5 Grad oder Eisregen ist: Am 10. Dezember, so will es Schnoy, wird der Outdoormode die Rote Karte gezeigt, „Lass niemand in Deine Wohnung, der eine Outdoorkutte trägt“, fordert er. „Auch wenn es Dein Partner ist.“ Bibbern statt Kuscheln - mit den Konsequenzen kann man sich ja dann auch noch später auseinandersetzen. „Sollen sie doch wirklich mal draußen übernachten und sehen, wie schön das mit so einer Kutte in den Büschen geht.“

Schließlich gehöre Outdoor-Kleidung genau da hin: in die Büsche. Nach Draußen. „Draußen zu Hause“! Und nicht in Theaterfoyers, Restaurants und Kinos. „Es ist nicht so, dass man mit einer Outdoorkutte den ganzen Winter korrekt gekleidet ist“, erklärt Schnoy. „Es sei denn, man ist Parkplatzwächter oder gerade auf der Flucht aus Ostpreußen.“

Doch ein bisschen Gnade zeigt der 45-Jährige dann doch noch: „Jack-Wolfskin-Jackenträger müssen nicht die ganze Nacht draußen bleiben. Vor allem, wenn man verheiratet ist. Ein bis zwei Stunden genügen, dann kann man sie reinlassen.“ Aber ohne die Jacke.