Der Hamburger Kabarettist wird bei der Premiere seines neuen Programms “Frühstück bei Kleopatra“ mit langanhaltendem Beifall bedacht.

Hamburg. Über die Bühne spannte sich ein fünf Meter breites Banner, es reichte vom Kopf Kleopatras bis zum Konterfei "Gorbi" Gorbatschows. Von der mehr als 2000 Jahre alten ägyptischen Königin bis zur Gegenwart, verkörpert durch den früheren sowjetischen Staatschef, reichte auch die Bandbreite Sebastian Schnoys . "Frühstück bei Kleopatra" hat der Hamburger Kabarettist sein neues Soloprogramm betitelt. Es lieferte einen amüsanten Streifzug durch die Weltgeschichte. Das Publikum im ausverkauften Alma Hoppes Lustpielhaus bedachte ihn bei der Hamburg-Premiere mit langanhaltendem Beifall.

Ein Holztisch mit einem orangefarbenem Telefon und altertümlicher Wählscheibe sowie einige Bücher dienten Schnoy als Kulisse, um sich in der Manier eines Stand-up-Comdians spielerisch durch die Historie zu arbeiten. Mit persönlich eingefärbten Anekdoten über die ob seines Anrufs erstaunte Oma ("Es ist ein Ferngespräch!") und die antiquierte Spiegelreflex-Kamera seines Vaters, lebte der frühere Geschichtsstudent seine eigene Kindheit der 70er-Jahre ironisch aus. Über Kleopatra und ihre Verführungskünste bei Julius Cäsar und Marcus Antonius in der Antike machte er sich ebenso lustig wie über das Mittelalter mit der Hexenverbrennung - "oder wie man heute sagen würde: Nacht der Kirchen", ätzte Schnoy.

Gags verkaufen sich immer

Sebastian Schnoy weiß, was Frauen an Männern mögen

Gleich mehrere Zuschauer durften sich mal als König fühlen, wie "auch ein Arbeiterkind aus Niedersachsen", bemerkte Schnoy mit einem Seitenhieb auf den noch amtierenden Bundespräsidenten Wulff. Und den Fehler, einem Mann ein politisches Amt zu geben, der kleiner ist als 1,67 Meter, sollte man nicht wiederholen, wie die Beispiele der je 1,65 Meter kleinen Hitler und Stalin zeigten. "Frankreichs Sarkozy trägt ja nur hohe Absätze", sagte Schnoy. Er selbst bewahrte in Turnschuhen Bodenhaftung und gibt am 29. April im Lustspielhaus zwei weitere Geschichsstunden der heiteren Art.

Infos im Internet: www.almahoppe.de und www.schnoy.de