Schwerpunkt des „Bündnis für Quartiere“ sind Hamburgs östliche Viertel. Neben guten Anbindungen an den öffentlichen Nahverkehr sind auch Investitionen in Schulen, Kitas und Sozialeinrichtungen geplant.
Hamburg. Senat und Wohnungswirtschaft wollen sich in den kommenden Jahren verstärkt auf die qualitative Entwicklung städtischer Quartiere konzentrieren. Dazu sei in der vergangenen Woche eine Vereinbarung für ein „Bündnis für die Quartiere“ unterzeichnet worden, teilte die zuständige Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau am Dienstag mit. Erste Projekte sollen in Rothenburgsort und im südlichen Hamm umgesetzt werden.
Grundlage der Vereinbarung sind Blankau zufolge die gute Erfahrungen, die in den vergangenen Jahren mit dem „Bündnis für das Wohnen“ gesammelt wurden. Die SPD hatte im Wahlkampf 2011 versprochen, jährlich rund 6000 Wohnungen bauen zu lassen. Dazu wurde die Zusammenarbeit mit der öffentlichen wie privaten Wohnungswirtschaft vereinbart.
In das „Bündnis für die Quartiere“ sollen Bewohner, Stadtplaner, private Investoren, Bildungseinrichtungen und die Wirtschaft eingebunden werden, erklärte Blankau. Bürgermeister Olaf Scholz hatte bereits vor einigen Wochen angekündigt, dass dieses neue Bündnis in erster Linie bei der Entwicklung des Hamburger Ostens eine wichtige Rolle spielen solle. Im Kern geht es darum, den Bau von Wohnungen durch eine Aufwertung sozial schwacher Quartiere zu flankieren. Neben einer guten Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr geht es um Investitionen in Schulen, Kitas und Sozialeinrichtungen.
Saga erwartet mehr Stadtteilgerechtigkeit
Harald Rösler, Bezirksamtsleiter hofft, „dass die Qualitäten in der Stadtentwicklung damit noch stärker in den Fokus gerückt werden.“ Thomas Krebs des städtischen Wohnungskonzerns Saga GWG erwartet mehr Stadtteilgerechtigkeit in Hamburg.
Nach Darstellung der Behörde soll das „Bündnis für die Quartiere“ eine „neue Form der kooperativen Stadtentwicklung“ begründen. Sie sei als Ergänzung des Bündnisses für das Wohnen zu verstehen. Künftig sollten demnach auf der Grundlage der konkreten Situation im Quartier Strategien zur Stadtteilentwicklung gemeinsam entwickelt werden. Der Senat hofft, dadurch die Chancen von Hamburgs Osten bei der Entwicklung Hamburg zu erhöhen.
Insgesamt gibt es in Hamburg rund 900.000 Wohnungen. Etwa 240.000 davon werden von den Genossenschaften und der Saga GWG angeboten. Das neue Bündnis soll dazu beitragen, den Druck auf Hamburgs Wohnungsmarkt zu reduzieren. Trotz des Baus von jährlich rund 6000 Wohnungen sollen Kritikern zufolge in Hamburg bis zu 40.000 Wohnungen fehlen. Die Wohnungswirtschaft hatte unlängst allerdings von einer Normalisierung des Marktes gesprochen. In einigen Bereichen Hamburgs seien bereits Leerstände zu vermelden, hieß es.