Der Hansaplatz mit dem großen Brunnen in der Mitte, sollte ein Anlaufpunkt für die Menschen aus dem Stadtteil werden. Mittlerweile ist es ein Treffpunkt der Trinker- und Bettlerszene geworden.

St. Georg. Der Hansaplatz mit seinem imposanten Brunnen gehört zu den schönsten Orten in St. Georg. 2011 wurde der Platz für 2,4 Millionen Euro aufwendig umgebaut. Es sollte ein Anlaufpunkt für die Menschen aus dem Stadtteil werden, zum Flanieren oder Verweilen einladen. Doch die Realität sieht anders aus: „Wir dürfen nicht zusehen, wie ein für viel Geld hergerichteter Platz zu einem Treffpunkt der Trinkerszene wird“, sagt Grünen-Fraktionschef Michael Osterburg. Dieser Ort gehöre allen Bürgern.

Das Abendblatt hatte bereits im Juni dieses Jahres von der negativen Entwicklung berichtet. Bei gutem Wetter lagern am Brunnen schon am Vormittag Gruppen von Trinkern. Auch Prostituierte stehen am Hansaplatz und bieten trotz Kontaktverbotsverordnung ihre Dienste an. Quartiersmanager Wolfgang Schüler hatte davor gewarnt, dass der Hansaplatz zu einer „Schmuddelecke“ zu verkommen drohe.

Schließlich hatten sich auch immer mehr Bürger über die Zustände am Hansaplatz und in den umliegenden Straßen beschwert und eine Lösung von der Politik gefordert. Mit Erfolg: Auf Initiative der Grünen soll ein runder Tisch Hansaplatz einberufen werden, die erste Sitzung soll noch in diesem Jahr sein.

Osterburg will nicht, dass der runde Tisch eine Alibiveranstaltung wird

Gemeinsam mit ihrem Koalitionspartner SPD haben die Grünen einen entsprechenden Antrag in die Bezirksversammlung eingebracht, der am Donnerstag beschlossen werden soll. „Es müssen an dem runden Tisch jetzt Bürger, Politik, Verwaltung und Initiativen zusammenkommen. Nur gemeinsam können wir ein nachhaltiges Konzept für den Hansaplatz erarbeiten“, sagt Osterburg. Wichtig ist dem Grünen-Politiker: „Wir wollen natürlich nicht nur auf Verdrängung setzen, sondern müssen Menschen am Rande der Gesellschaft auch Hilfe anbieten, um ihnen neue Perspektiven zu geben.“ Osterburg hat auch die Geschäfte am Hansaplatz im Visier: „Wenn man vor Ort Kioske zulässt, die für wenig Geld Alkohol anbieten, zieht man die Trinkerszene förmlich an.“

Die Einrichtung von runden Tischen ist ein Trend in Hamburg, doch häufig wird dadurch kaum etwas bewegt. Aber das soll diesmal anders werden. Die Vorschläge sollen von der Bezirksversammlung beschlossen werden, sagt Osterburg.