Hamburgische Krankenhausgesellschaft begrüßt die Initiative. Bundesregierung fordert, dass Bezahlung der Krankenhäuser sich künftig auch nach Qualität richtet. Dazu sollen Kriterien entwickelt werden.
Hamburg. Im Rheinland hatten zwei Krankenhäuser gegen diese Form der Bewertung ihrer Arbeit durch die Krankenkassen geklagt. Ihre Einsprüche gegen den AOK Navigator, der die besten Kliniken für bestimmte Behandlungen und Operationen ermittelt, wurden abgewiesen. Das Hauptverfahren läuft allerdings noch.
Die Krankenkasse AOK verweist darauf, dass sie gewissenhaft die Daten ihrer Versicherten erhoben habe. Die Patienten wurden von der Aufnahme ins Krankenhaus bis zu einem Jahr nach der Entlassung angeschaut. Verschiedene Universitäten und Institute saßen im Beirat für die Studie. Die Ergebnisse wurden so gewichtet, dass zum Beispiel Vorerkrankungen einflossen (Risiko-Adjustierung).
In Zukunft sollen weitere Behandlungen in die Qualitätsstatistik der AOK einfließen. Die Bundesregierung fordert, dass die Bezahlung der Krankenhäuser sich künftig auch nach der Qualität richtet. Dazu soll ein Institut gegründet werden, das dafür Kriterien entwickelt. AOK-Mann Matthias Mohrmann sieht jedoch auch die Grenzen: „Nehmen Sie nur die Krebserkrankungen. Hier muss man das Tumorstadium einbeziehen. Da ist das Krankenhaus vielleicht top, aber der Patient stirbt trotzdem“, so Mohrmann zum Hamburger Abendblatt.
Die Hamburgische Krankenhausgesellschaft veröffentlicht selbst seit Langem ihre Qualitätsergebnisse. Geschäftsführerin Dr. Claudia Brase sagte dem Hamburger Abendblatt über die gerade vorgelegte AOK-Studie und deren Intention: „Wir begrüßen alle Initiativen, die die Messung der Ergebnisqualität voranbringen, denn daran sollten sich Versorgungsentscheidungen orientieren. Die derzeitige politische Tendenz zu mehr Strukturvorgaben treibt die Kosten hoch, aber nicht unbedingt die Qualität“, so Brase weiter zum Abendblatt.