Niemand sonst in Deutschland muss so viel von seinem Gehalt fürs Wohnen ausgeben: 47 Prozent des Einkommens steckt der Hamburger in seine Wohnung – Nebenkosten noch nicht eingerechnet.

Hamburg. Welchen Anteil ihres Geldes müssen die Deutschen für ihre Miete ausgeben? Das Immobilienportal Immonet hat das untersucht und herausgefunden: Trotz Mietsteigerungen trifft das empfohlene Verhältnis - Kaltmiete nicht höher als ein Drittel des Nettoeinkommens - in weiten Teilen Deutschlands zu. Eine deutliche Ausnahme bildet Hamburg - zusammen mit Berlin. Hier müssen Mieter knapp die Hälfte ihres Verdienstes für die Wohnung aufbringen – und da sind die Nebenkosten noch nicht eingerechnet.

Dabei wurde das ortsübliche Nettoeinkommen, basierend auf einer aktuellen GfK-Prognose, mit der durchschnittlichen Angebotskaltmiete in den jeweiligen Ländern verglichen. In Hamburg liegt die durchschnittliche Monatsmiete bei knapp 930 Euro kalt. Das verfügbare Einkommen je Einwohner bewegt sich in Norddeutschlands Metropole aktuell bei rund 1950 Euro monatlich. Das entspricht einem Anteil von 47 Prozent, der monatlich alleine für das Dach über dem Kopf aufgewendet werden muss. Vergleichbar ist nur die Situation der Hauptstädter: In Berlin nimmt die Tilgung der Mietkosten 45 Prozent des Einkommens in Anspruch.

In den ostdeutschen Bundesländern Sachsen und Sachsen-Anhalt verfügen die Einwohner mit rund 1450 Euro monatlich über deutlich weniger Geld. Dennoch geht hier nur ein Viertel des Monatsbudgets für die Miete drauf. Der Grund: Mit rund 380 Euro kalt liegt das Mietpreisniveau deutlich unter dem der Hansestadt. Am meisten Geld behalten nach Abzug der Mietkosten die Bewohner Nord-Rhein-Westfalens mit knapp 1300 Euro.

Die Deutschen im Durchschnitt verfügen monatlich über rund 1750 Euro, wovon sie knapp 530 Euro für die Kaltmiete ihrer Wohnung aufbringen müssen. Dies ergibt einen Anteil von 30 Prozent am Monatseinkommen und bleibt nahe an der anfangs genannten Faustregel.