Pech wer in Mitte wohnt: Dort dauert die Bearbeitung der Anträge länger als in anderen Bezirken. Von rund 2000 Anträgen, die bis Ende Juni eingegangen sind, seien gut 600 noch nicht fertig bearbeitet.

Hamburg. Väter und Mütter in Hamburg müssen bei der Bearbeitung ihrer Elterngeld-Anträge offenbar besonders lange warten, wenn sie im Bezirk Mitte wohnen. Im Durchschnitt beträgt die Bearbeitungszeit in der Hansestadt einen Monat, wie es im Bezirksamt Wandsbek heißt. Wandsbek hat bei der Organisation der Elterngeld-Bearbeitung in Hamburg die Federführung. Im Bezirk Mitte dauert die Bearbeitung indes zurzeit bis zu drei Monate, teilweise sogar mehr. Einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung („taz“) bestätigte jetzt Bezirkssprecher Norman Cordes.

Grund seien Krankheitsausfälle und eine Neubesetzung in der Abteilung, die mit sieben Mitarbeitern besetzt ist. Ein Mitarbeiter müsse neu in die elektronische Datenverarbeitung eingearbeitet werden, weil eine Kollegin in den Mutterschaftsurlaub gegangen sei, so Cordes.

Von rund 2000 Anträgen, die bis Ende Juni beim Bezirksamt eingegangen sind, seien daher gut 600 noch nicht fertig bearbeitet. Die Wartezeit in Mitte sei daher schon groß, räumte der Sprecher ein. „Dass ist sicher ein neuralgischer Punkt.“

Elterngeld können Väter und Mütter beantragen, die nach der Geburt ihres Kindes über unterschiedliche Zeiträume bis maximal 14 Monate ihren Job unterbrechen möchten. Dazu erhalten sie 67 Prozent des alten Nettolohnes, maximal jedoch 1800 Euro im Monat.

Offensichtlich machen in Hamburg vermehrt Eltern von dieser Möglichkeit Gebrauch. Bezirkssprecher Cordes führt jedenfalls einen Teil der längeren Wartezeit auch auf eine Zunahme der Anträge zurück.

Tatsächlich beantragten nach jüngster Statistik in Hamburg 22.063 Hamburger Elterngeld, davon sind 75 Prozent Frauen. 2011 lag die Zahl der Anträge in Hamburg noch bei rund 20.906 Anträgen.