Der Protest richtet sich gegen das vom Dalai Lama verhängte Verbot einer bestimmten tibetischen Glaubenspraxis. Die Demonstranten wollen sich am Sonnabend vor dem CCH versammeln.

Hamburg. Gegen den Besuch des Dalai Lama in Hamburg rührt sich Protest. Die International Shugden Community (ISC), eine Dachorganisation von Buddhisten unterschiedlicher Richtungen, hat für Sonnabend (23. August) eine Demonstration vor dem Hamburger Congress Centrum (CCH) angekündigt, wo der Dalai Lama sprechen wird. Erwartet würden einige Hundert Demonstranten, sagte eine ISC-Sprecherin dem EPD am Donnerstag.

Der Protest richtet sich den Angaben zufolge gegen das vom Dalai Lama verhängte Verbot der jahrhundertealten Glaubenspraxis von Dorje Shugden. Laut ISC setzen der Dalai Lama und seine Organisationen dieses Verbot gewaltsam durch. Dies habe zu einer tiefen Disharmonie innerhalb der buddhistischen Gemeinschaft weltweit geführt.

Die Shugden Community werde vom Dalai Lama als Sekte denunziert und sehe sich dem Vorwurf des Dogmatismus und Fundamentalismus ausgesetzt, beklagte ISC-Sprecher Markus Rehnert. Dies entspreche nicht seinem Verständnis von Dialog und Toleranz. „Alles, was wir wollen, ist, dass der Dalai Lama dieses absurde Verbot, unter dem Millionen leiden, endlich rückgängig macht. Dann ist der Konflikt gelöst, unser Ziel erreicht, und wir hören auf zu demonstrieren“, sagte er.

Der Dalai Lama wird auf Einladung des Tibetischen Zentrums in Hamburg vom 23. bis 26. August in der Hansestadt erwartet. Auf dem Programm stehen Vorträge im CCH und ein Besuch des Völkerkundemuseums. Themen seines sechsten Hamburg-Besuches sind nach Angaben des Tibetischen Zentrums säkulare Ethik, der interreligiöse Dialog und Frauen im Buddhismus.