Der Tiroler Immobilienunternehmer René Benko zahlt laut Medienbericht nichts für die Übernahme der 83 Karstadtfilialen und übernimmt die Karstadt Warenhaus GmbH bereits zu Beginn der kommenden Woche.

Hamburg. Karstadt-Eigner Nicolas Berggruen tritt laut einem Medienbericht die Warenhaus-Gruppe vollständig an den österreichischen Immobilienunternehmer René Benko ab. Wie „Spiegel Online“ am Donnerstag unter Berufung auf Verhandlungskreise berichtete, übernimmt Benkos Signa-Gruppe die Karstadt Warenhaus GmbH bereits zu Beginn der kommenden Woche. Demnach zahlt Benko nichts für die Übernahme der 83 Karstadtfilialen, darunter das Berliner KaDeWe, der Oberpollinger in München und das Alsterhaus in Hamburg.

Bereits am Mittwoch hatten Medien aus Deutschland und Österreich von einem sich anbahnenden Besitzerwechsel berichtet. Allerdings wurde bisher davon ausgegangen, dass Benko nur einen Teil der Warenhäuser übernimmt. Wie „Spiegel Online“ nun berichtete, erhält Benko aber neben der Premium- und Sportgruppe sämtliche Karstadtfilialen. Demnach trennt sich Berggruen von seinen Minderheitsanteilen an den Premium- und Sporthäusern sowie an den Karstadt-Immobilien, die er über seine Berggruen Holding besaß.

Mit Karstadt würde Benko eine kränkelnde Kette übernehmen. Im Geschäftsjahr 2011/2012 machte Karstadt 158,4 Millionen Euro Verlust. Medienberichten zufolge wurde auch 2012/2013 die Trendwende verfehlt. Berggruen hatte Karstadt 2010 nach der Pleite des Arcandor-Konzerns übernommen. Nach seinem Einstieg zeigte er sich vor allem beim Abbau von Personalkosten entschlossen. Arbeitnehmervertreter kritisierten dagegen mehrfach, Berggruen investiere zu wenig in die Modernisierung seines Unternehmens.