Er war Doppelagent, wurde von der Gestapo in einem Schrankkoffer von Portugal nach Berlin verschleppt. Die Landung der Alliierten verriet er nicht - und musste sterben.

Hamburg. An den Hamburger Reeder und Widerstandskämpfer Johann-Nielsen Jebsen (1917-1945) erinnert künftig ein Stolperstein. Er soll am Sonnabend, 12. Juli, vor dessen Geburtshaus in der Hartungstraße 7a in Rotherbaum eingeweiht werden, teilte die Stolperstein-Initiative Hamburg am Montag mit.

Jebsen war Erbe des Handelsimperiums „Jebsen und Sohn“ und nach seinem Jura-Studium als deutsch-britischer Doppelagent tätig. Im Sommer 1944 kidnappte ihn die Gestapo in Portugal und verschleppte ihn in einem Schrankkoffer nach Berlin. Er wurde gefoltert, um den Ort der geplanten Invasion der Alliierten in der Normandie preiszugeben.

Später wurde er in das KZ Sachsenhausen verlegt. Er starb im Februar 1945. Der Stolperstein für Jebsen war bereits im März verlegt worden, allerdings aus Versehen an der Hartungstraße 7, jetzt liegt er aber richtig, an der Hartungstraße 7 a.