Über 30.000 Hamburger warnen sich regelmäßig vor Kontrolleuren in U- und S-Bahnen. Schwarzfahren verursacht einen Schaden von rund 20 Millionen Euro. Die zahlenden Fahrgäste müssen das auffangen und zahlen drauf.
Hamburg. Erst kürzlich hat sich der Hamburger Musiker Jan Delay als Schwarzfahrer geoutet. Für sein Bekenntnis hat es öffentlich harsche Kritik gehagelt. Doch mit seiner Einstellung ist der erfolgreiche Sänger keine Ausnahme - so warnen sich regelmäßig Tausende Hamburger in sozialen Netzwerken vor Fahrkartenkontrolleuren. Insgesamt sind es mehr als 30.000 Hamburger, die bei Facebook oder Twitter entsprechende Beiträge posten oder erhalten. Bei der Gruppe „Schwarzfahren Hamburg“ haben bereits mehr als 24.500 Nutzer den „Gefällt mir“-Button geklickt. Die Gruppe „HVV Prüfdienst Frühwarnsystem“ hat mehr als 8.000 Likes und bei Twitter folgen knapp 100 Hamburger den Tweets von „Hvvkontrolle“. Die Gruppe „Schwarzfahren Hamburg“ gibt es bereits seit 2011, dort waren es aber nur 4.200 Mitglieder.
Für den HVV und die zahlenden Fahrgäste ist die Angelegenheit nicht nur ärgerlich, sondern vor allem teuer: Der HVV beziffert den jährlichen Schaden durch Schwarzfahrer auf rund 20 Millionen Euro, die von den zahlenden Kunden, bzw. vom Steuerzahler getragen werden.
Die Warnungen selbst liegen dabei rechtlich gesehen im Graubereich. „Sich gegenseitig zu informieren, ist keine Straftat“, sagt HVV-Sprecher Rainer Vohl in einem Interview mit der „Bild Zeitung“.