Rund drei Wochen lang hatten Flüchtlinge aus Osteuropa am Nobistor ihre Zelte aufgeschlagen. Jetzt hat das Bezirksamt das Lager mithilfe von Stadtreinigung und Polizei räumen lassen.
Hamburg. Das Bezirksamt Altona hat am Dienstagmorgen mit der Hilfe von Stadtreinigung und Polizei das Nachtlager Osteuropäischer Flüchtlinge am Nobistor geräumt. Beziehungsweise das, was davon noch übrig war, denn die meisten der rund 60 Osteuropäer, die hier ihre Zelte aufgeschlagen hatten, haben ihr Camp bereits am vergangenen Freitag verlassen. Die übrigen hatten bis Dienstagmorgen Zeit, ihre Behelfsunterkünfte abzubauen.
Das Bezirksamt Altona hatte zuvor erklärt hatte, dass man keine längerfristige Nutzung der Grünanlagen dulden werde. Der aktuelle Aufenthaltsort der Flüchtlinge, die sich rund drei Wochen lang rund um das Nobistor aufgehalten hatten, ist derzeit unklar.
Die Haltung des Bezirks war zuvor unter anderem von den Linken und den Grünen kritisiert worden. „Wir dürfen nicht zulassen, dass kleine Kinder, Babys und Schwangere in unserer Stadt auf der Straße leben“, sagte Katharina Fegebank, sozialpolitische Sprecherin der Grünen-Bürgerschaftsfraktion.
„Wir fordern den Senat auf, für solche Menschen eine schnelle und unbürokratische Lösung zu suchen und Unterbringungen bereitzustellen. Der Linken-Bürgerschaftsabgeordnete Cansu Özdemir kritisierte, dass der Senat die Situation am Nobistor ignoriert habe: „Familien mit Kindern, sogar schwangere Frauen müssen in Zelten übernachten, weil der Senat den Menschen keine familiengerechte öffentliche Unterbringung stellt.“