Das Wohnungsbauprogramm sieht aber den Bau von jährlich 2000 Sozialwohnungen vor. Die Bewilligung einer öffentlichen Förderung ist deutlich umfangreicher als beim Bau von Privatwohnungen.
Hamburg. Vor gut einem Monat konnte Bausenatorin Jutta Blankau (SPD) zufrieden verkünden, dass in Hamburg im vergangenen Jahr mehr als 6000 Wohnungen gebaut wurden und der SPD-Senat damit sein Wahlversprechen gehalten habe. Was den sozialen Wohnungsbau angeht, so ist die Stadt allerdings noch längst nicht am Ziel.
„Im Jahr 2013 wurden insgesamt 654 öffentlich geförderte Mietwohnungen fertiggestellt“, erklärte die Behörde am Donnerstag. Damit liegt die Zahl - wie in den Jahren zuvor - deutlich unter der Zielvorgabe von 2000 Sozialwohnungen pro Jahr. Im Jahr 2012 waren 505 und im Jahr 2011 waren 1121 Sozialwohnungen fertig gestellt worden. Für dieses Jahr ist die Behörde optimistischer. Derzeit seien 1.662 Sozialwohnungen im Bau.
Der Grund für die Verzögerungen beim Bau von Sozialwohnungen liegt nach Darstellung der Stadtentwicklungsbehörde in längeren Genehmigungsverfahren als bei frei finanzierten Wohnungen. Zum einen würde eine öffentliche Förderung grundsätzlich erst in der zweiten Jahreshälfte beschlossen. Zum anderen werde diese Bewilligung - da es sich um öffentliche Gelder handele - noch einmal geprüft, ehe die Förderzusage final ausgesprochen werde.
Nicht zuletzt würden die Fertigstellungen bei großen Vorhaben, die mitunter über mehrere Jahre hinweg gebaut würden, erst nach Fertigstellung der letzten Wohnung statistisch erfasst. Deshalb könnten für 2013 noch nachträglich Wohnungen als fertiggestellt gemeldet werden.
Im vergangenen Jahr waren in Hamburg 6407 Wohnungen fertig gestellt worden. Damit war das von den Sozialdemokraten im Wahlkampf versprochene Ziel, jährlich 6000 Wohnungen bauen zu lassen, übertroffen worden. Um das Ziel zu erreichen, wurde mit der Wohnungswirtschaft und den sieben Stadtbezirken das „Bündnis für das Wohnen“ geschlossen.
Auch wenn die Stadt beim Bau von Sozialwohnungen noch den Plänen hinterherhinkt, geht nach Darstellung der Behörde der Bau von Wohnungen insgesamt gut voran. Im Mai dieses Jahres sei der Bau von 815 Wohneinheiten genehmigt worden. „Damit hat die Zahl der seit 2011 genehmigten Wohnungen die Zahl 30.000 überschritten und lag exakt bei 30.087“, heißt es in der Behördenmitteilung.
Damit sei ein wichtiger Schritt getan, um die Versorgungslücke von 30.000 bis 40.000 Wohnungen zu schließen, so die Behörde. Experten und Mieterverbänden hatte zu Beginn der Legislaturperiode im Jahr 2011 erklärt, in der Hansestadt fehlten rund 40.000 Wohnungen.
„Die Marke von 30.000 genehmigten Wohnungen haben wir jetzt auch erreicht und damit einen großen Schritt gemacht, um die Wohnraumversorgung in Hamburg zu sichern“, erklärt Blankau. Die Erfahrung der vergangenen Jahre zeigten, dass die genehmigten Wohneinheiten auch gebaut würden.
Ende vergangenen Jahres waren der Behörde zufolge 11.156 Wohnungen im Bau. Zudem gebe es derzeit einen „Bauüberhang von 6.233 geförderten Wohneinheiten, die aufgrund längerer Vorlaufzeiten erst später in den Bau kommen“. Insgesamt sei in den Jahren zwischen 2011 und 2013 der Bau von 6.273 Sozialwohnungen genehmigt worden.