Eine aktuelle Studie hat den Alkoholkonsum von Jugendlichen in Hamburg mit Altersgenossen auf dem Land verglichen. Senatorin Prüfer-Storcks will Kampagne gegen Verharmlosung von Cannabis starten.

Hamburg. Jugendliche in Hamburg kiffen mehr als junge Menschen auf dem Land - trinken aber weniger Alkohl. Das ist das Ergebnis einer Schüler- und Lehrerbefragung zum Umgang mit Suchtmitteln (SCHULBUS). Demnach ist der Tabak- und Alkoholkonsum unter Jugendlichen zwar generell rückläufig, diejenigen, die Alkohol und Tabak konsumieren, trinken und rauchen aber wieder häufiger und mehr.

Für den Umgang mit Cannabis-Produkten heißt es, dass der Anteil der Jugendlichen, die in Hamburg Cannabis zu sich nehmen, von rund 11 Prozent im Jahr 2009 auf etwa 17 Prozent im Jahr 2012 angestiegen ist. Im ländlichen Raum sind es hingegen zwischen vier und acht Prozent.

„Gerade der steigende Cannabiskonsum in Hamburg ist ein besorgniserregender Trend. Insbesondere bei Jüngeren können die gesundheitlichen Schäden durch das Kiffen verheerend sein“, sagt Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks. „Wir werden deshalb noch im Sommer gemeinsam mit Jugendlichen eine Kampagne starten, um diesem Trend und den Verharmlosungstendenzen von Cannabis entgegenzuwirken.“

Jugendliche auf dem Land trinken mehr Alkohol

So werde deutlich, dass gut ein Drittel (35 Prozent) der Jugendlichen auf dem Land regelmäßig fünf oder mehr Gläsern alkoholischer Getränke pro Abend trinkt. Der entsprechende Anteil unter den Gleichaltrigen in Hamburg liegt bei 25 Prozent.

Das Zigarettenrauchen ist im ländlichen Raum ein geringeres Problem als in der Stadt. Während fast jeder Dritte in Hamburg (30 Prozent) angibt, aktuell zu rauchen, sind es auf dem Land zwischen 21 und 27 Prozent.

Für die SCHULBUS-Regionalstudie 2012 wurden Jugendliche im Alter zwischen 14 und 17 Jahren befragt. Das Büro für Suchtprävention der Hamburgischen Landesstelle für Suchtfragen e.V. hat die Studie mit finanzieller Unterstützung durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) zusätzlich in zwei Städten, zwei Gemeinden und einem Landkreis durchgeführt. Die Teilergebnisse für die Stadt Hamburg waren bereits im vergangenen Jahr präsentiert worden. Jetzt liegt die Gesamtauswertung für alle Regionen vor.