Ein Jahr nach Feuer auf der „Atlantic Cartier“ im Hafen fordern Umweltschützer deren Stilllegung. Sie demonstrierten mit Transparenten im Hafen. Die Brandursache ist bis heute nicht geklärt.

Hamburg. Umweltschützer haben gegen Atomtransporte im Hamburger Hafen demonstriert. Aktivisten von Robin Wood und dem Anti-Atom-Plenum befestigten ein Transparent mit der Aufschrift „Atomtransporte brandgefährlich“ an der Wand des Schiffes „Atlantic Cartier“, das am Sonnabend in den Hafen eingelaufen war. Der Atomfrachter war genau vor einem Jahr an seiner Anlegestelle in Hamburg in Brand geraten. Die Umweltschützer forderten die sofortige Sperrung des Hamburger Hafens für Atomtransporte sowie die Stilllegung aller Atomanlagen weltweit.

Anfang Mai 2013 waren neben Munition und Ethanol auch radioaktive Brennelemente und Uranhexafluoridbehälter an Bord der „Atlantic Cartier“. Die Brandursache ist bis heute nicht geklärt. Das Schiff gehört der Reederei ACL (Atlantic Container Line). Die ACL transportiert nach Angaben von Robin Wood regelmäßig radioaktive Stoffe zum Betrieb von Atomanlagen. Über Hamburg werden demzufolge im Schnitt jeden zweiten Tag radioaktive Frachten transportiert. Versorgt werden unter anderem deutsche Atomkraftwerke. Die Hamburger Grünen hatten im Zusammenhang mit dem Unglück vor einem Jahr angedacht, ein Verbot dieser Transporte auszusprechen. Allerdings sei ein Atomumschlagverbot, wie es etwa in Bremen existiert, juristisch schwierig umsetzbar. Der Grünen-Wirtschaftspolitiker Anjes Tjarks rät daher zu pragmatischen Lösungen. „Wir müssen unsere Sicherheitsorgane besser ausstatten und der Senat muss transparenter mit solchen Gefahren umgehen. Das ist das Mindeste“, hatte Tjarks gefordert.