Wissenschaftler hatten kritisiert, dass die Prüfungsaufgaben seit 2005 immer leichter würden. Hamburger Schulbehörde wehrt sich gegen die Vorwürfe.
Hamburg. Die Schulbehörde hat den Vorwurf zurückgewiesen, dass die Abiturprüfungen im Fach Mathematik seit 2005 in Hamburg immer leichter geworden seien. „Auch eine intensive Beratung im Schulausschuss der Bürgerschaft hat ergeben, dass das Niveau keineswegs abgesunken ist“, sagt Behördensprecher Peter Albrecht.
Fünf Wissenschaftler haben die Abi-Prüfungsaufgaben der vergangenen Jahre unter die Lupe genommen. Ihr Fazit: „Von 2005 bis 2013 gibt es einen klaren Abstieg in den Anforderungen.“ So seien nur noch zwei statt drei Aufgaben in der Abitur-Klausur zu lösen, wobei statt 270 sogar 300 Minuten Zeit zur Verfügung stehe. Außerdem kritisieren die Autoren ausufernde Textaufgaben mit gängigen mathematischen Operationen und den verstärkten Einsatz von Taschenrechnern.
„Textaufgaben sind mathematisch genauso schwer, aber sie müssen erst verstanden und ihre mathematische Bedeutung erkannt werden“, sagt Albrecht. Der Einsatz von Textaufgaben sei der ausdrückliche Wunsch der Universitäten gewesen. Taschenrechner dürfen im „hilfsmittelfreien Teil“ der Prüfung, der ein Drittel der Endnote ausmacht, nicht eingesetzt werden. Albrecht betont, dass Schulsenator Ties Rabe (SPD) die dritte Aufgabe bei den Abi-Prüfungen 2014 wieder eingeführt hat. In diesem Jahr beginnt Hamburg mit dem Sechs-Länder-Zentralabitur. Gemeinsame Abituraufgaben aller Länder folgen 2016/17.