G8 oder G9? Die Schulbefragung bleibt der Streitpunkt zwischen Senator Ties Rabe und der Volksinitiative „G9-Jetzt-HH“. Mareile Kirsch wartet jetzt auf ein Angebot der SPD.
Hamburg. Jetzt herrscht erst einmal Eiszeit in den Verhandlungen zwischen der in Hamburg allein regierenden SPD und der Volksinitiative "G9-Jetzt-HH": Die SPD hatte vorgeschlagen, ein Meinungsbild an allen 60 Gymnasien einzuholen, ob sie zum längeren Weg zum Abitur am Gymnasium (G9) wollen oder beim kürzeren G8 bleiben wollen. "Wir stimmen dem Vorschlag, die Schulkonferenzen zu befragen, nicht zu", sagte Mareile Kirsch am Freitagmittag.
Die Initiative wolle sich jetzt "eine Erholungsphase gönnen" und sich ganz auf die Vorbereitung des Volksbegehrens konzentrieren, das nach den Sommerferien stattfinden soll, wenn es nicht zu einer Einigung mit der Bürgerschaft kommt.
Kirsch betonte, dass das Nein zum Verfahrensvorschlag der SPD nicht bedeute, dass die Verhandlungen abgebrochen würden. "Wir sind weiterhin gesprächsbereit. Wir warten auf einen konkreten inhaltlichen Vorschlag der SPD", sagte Kirsch. Genau das habe die SPD vor dem letzten Treffen zugesagt. "Wir sind sehr enttäuscht darüber, dass das dann nicht geschehen ist", sagte die Initiativensprecherin.
Schulsenator Ties Rabe (SPD) will die Befragung der 60 Schulkonferenzen trotz der Nicht-Zustimmung der Initiative starten. "Wir holen das Meinungsbild auf jeden Fall ein, werden dabei auf jegliche eigene Einflussnahme verzichten und auch keine eigene Stellungnahme abgeben", sagte Rabe unmittelbar nach der Pressekonferenz der G9-Initiative. Auch das dürfte nicht zum guten Verhandlungsklima beitragen.