Mitte Dezember 2013 verblutete Yagmur, die zuvor in einer Pflegefamilie gelebt hatte, in der elterlichen Wohnung. Nun stoppten Behörden die Rückführung von drei Kindern in ihre Herkunftsfamilien.
Hamburg. Als Konsequenz aus dem gewaltsamen Tod der dreijährigen Yagmur haben die Hamburger Behörden mehrere Kinder zunächst nicht wie geplant an ihre Herkunftsfamilie zurückgegeben. Laut Auskunft des SPD-Senats auf eine Kleine Anfrage der CDU-Fraktion wurde in der Zeit zwischen dem 17. Februar und dem 21. März im Bezirksamt Hamburg-Mitte die Rückführung von drei Kindern vorübergehend gestoppt.
Sie durften erst nach eingehender Prüfung zu ihren leiblichen Eltern zurückkehren, bei denen sie wegen familiärer Probleme eine Zeit lang nicht hatten leben können. Auch im Bezirksamt Wandsbek wurde angeordnet, dass ein Kind erst einmal nicht wieder bei der Mutter wohnen darf.
„Wenn nur der geringste Verdacht auf eine ernsthafte Gefährdung der Kinder besteht, muss die Rückführung zu den leiblichen Eltern unterbunden werden“, forderte der CDU-Abgeordnete Christoph de Vries am Montag.
Das Mädchen Yagmur war Mitte Dezember innerlich verblutet. Der Vater steht im Verdacht, sie zu Tode geprügelt zu haben. Ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss prüft, warum das Jugendamt das Kind an die leibliche Familie zurückgab. Denn es lagen viele Warnhinweise vor, dass das Mädchen, als es noch bei seiner Pflegemutter lebte, bei Besuchen der Eltern misshandelt wurde.