Die Initiatoren der Demonstrationen erhalten den Deutschen Nationalpreis. Damit folgen sie auf Preisträger wie Wolf Biermann oder Vaclav Havel. Nationalstiftung würdigt Beiträge zum deutschen Einheitsgedanken.

Hamburg. Der Deutsche Nationalpreis 2014 geht an die Leipziger Montagsdemonstrationen. Das gab die Deutsche Nationalstiftung, die den Preis seit 1997 jährlich vergibt, am Dienstag in Hamburg bekannt.

Stellvertretend für die etwa 70.000 friedlichen Demonstranten, die am 9. Oktober 1989 in der sächsischen Messestadt die Entmachtung des SED-Regimes einleiteten, werden drei Leipziger Persönlichkeiten und eine Institution ausgezeichnet. Die Pfarrer Christian Führer (Nikolaikirche) und Christoph Wonneberger (Lukaskirche) sowie der Bürgerrechtler Uwe Schwabe, der zu den wichtigsten Organisatoren der Montagsdemos gehörte, erhalten jeweils 10.000 Euro.

30.000 gehen an das von Schwabe gegründete Archiv der Bürgerbewegung Leipzig . Verliehen wird der Preis am 24. Juni in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin. Die Laudatio hält Richard Schröder, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Nationalstiftung.

Die Stiftung wurde 1993 von Helmut Schmidt mit dem Ziel gegründet, das "Zusammenwachsen Deutschlands zu fördern, die nationale Identität der Deutschen bewusst zu machen und die Idee der deutschen Nation als Teil eines vereinten Europas zu stärken".

Sie vergibt seit 1997 jährlich den Deutschen Nationalpreis an Personen und Institutionen. Bisherige Preisträger waren unter anderen die Initiative zum Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden, Wolf Biermann, Vaclav Havel (1936-2011), das Neue Forum, die Schriftsteller Erich Loest, Monika Maron und Uwe Tellkamp sowie der polnische Alterzbischof Alfons Nossol.