Der Eigentümer des von Linksautonomen besetzen Gebäudes auf dem Schulterblatt in der Schanze will die Rote Flora umbauen lassen und mit einem neuen Konzertsaal, Gastronomie und Büros ausstatten. Diesen Antrag lehnte das Bezirksamt Altona aber ab.

Sternschanze. Das Bezirksamt Altona hat jetzt die Bauvoranfragen zur Roten Flora nach Abendblatt-Information im Wesentlichen abgelehnt. Der Eigentümer des von Linksautonomen besetzen Gebäudes in der Schanze, Klausmartin Kretschmer, hatte drei unterschiedliche Anträge gestellt.

Die Nutzung der Flora als Kulturzentrum wie derzeit würde der Bezirk zwar genehmigen. Doch die von Kretschmer angekündigten Umbauten mit neuem Konzertsaal, Gastronomie und Büros lehnt die Verwaltung ab. „Das haben wir so erwartet“, sagte in einer ersten Reaktion der Immobilienberater Kretschmers, Gert Baer. Von den Plänen abrücken werde man aber nicht, sagte Baer. Zuvor hatte er gegenüber dem NDR angekündigt, dass demnächst ein Baugutachter sich das Gebäude anschauen werde. „Wir müssen da Fragen zur Standsicherheit klären“, so Baer.

Damit könnte sich der Konflikt um die Rote Flora erneut zuspitzen, weil die Besetzer dem Eigentümer den Zutritt zu seinem Gebäude verwehren. Im Dezember war es bei einer Demonstration für den Erhalt des autonomen Zentrum erneut zu Krawallen gekommen. Politiker werteten die Umbaupläne für die Rote Flora dann auch als Provokation, um mit der Gefahr häufiger Auseinandersetzungen die Stadt zum Rückkauf zu bewegen.

Kretschmer hatte das damals schon besetzte Gebäude 2001 für 190.000 Euro von der Stadt gekauft und verlangte jetzt für einen Rückkauf mehre Millionen. Der Senat bot zuletzt 1,1 Millionen und kündigte kürzlich eine Klage auf Wiederkauf an, weil aus Sicht der städtischen Juristen Kretschmer mit seinen Umbauplänen gegen den ursprünglichen Kaufvertrag verstößt. Im alten Vertrag ist die Nutzung durch die Rotfloristen ausdrücklich erwähnt.

Noch aber sei eine Klage nicht eingegangen, sagte Baer am Montag.