In der Hansestadt stieg die Zahl der Übernachtungen im vergangenen Jahr um 9,1 Prozent. Damit festigt Hamburg seinen Status als eines der beliebtesten europäischen Reiseziele. Immer mehr Gäste aus Asien.
Hamburg. Hamburg hat im abgelaufenen Jahr seine Position unter den zehn beliebtesten Reisezielen in Europa gefestigt. Mit einem Wachstum von 9,1 Prozent auf 11,6 Millionen Übernachtungen konnte die Hansestadt die anderen populären Städte in der Dynamik übertreffen, teilte die Hamburg Tourismus GmbH (HHT) am Freitag in der Hansestadt mit. Damit hat der Hamburg-Tourismus zum zwölften Mal in Folge ein Rekordergebnis verzeichnet. Das Rückstand auf das neuntplazierte München reduzierte sich um 450.000 Übernachtungen und liegt noch bei 1,3 Millionen; den Vorsprung auf Amsterdam konnte Hamburg auf 300.000 Übernachtungen ausbauen.
Die Zahl der Gäste stieg gegenüber dem Vorjahr um 4,9 Prozent, teilte das Statistikamt Nord am Freitag mit. Sie hielten sich im Durchschnitt zwei Tage in Hamburg auf. Allein im Dezember 2013 wurden 444.000 Übernachtungsgäste gezählt. Die Anzahl der gebuchten Übernachtungen stieg um 6,2 Prozent auf 850.000. In die Erhebung einbezogen waren 334 geöffnete Beherbergungsstätten mit 53.000 angebotenen Gästebetten.
Mehr Gäste aus China und Russland
Von den Übernachtungen kamen 8,9 Millionen aus Deutschland und 2,7 Millionen aus dem Ausland; das entspricht einem Auslandsanteil von knapp 23 Prozent. „Das ist gut, aber noch nicht das, was wir uns vorgenommen haben“, sagte Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos). Für eine Stadt wie Hamburg sollten 30 Prozent Auslandsanteil möglich sein. Die ausländischen Besucher kommen vor allem aus Großbritannien, der Schweiz und Dänemark, aber auch aus den USA, Russland, China und den arabischen Golfländer kommen immer mehr Touristen nach Hamburg. Das ist besonders interessant für Einzelhandel und Gastronomie: Sie geben sehr viel Geld in Hamburg aus.
Insgesamt profitiert die Hamburger Wirtschaft mit einem Umsatz von sechs Milliarden Euro von den Touristen; die Zahl der Arbeitsplätze in der Branche hat sich innerhalb von zwölf Jahren auf rund 97.300 verdoppelt. Die seit Jahren überdurchschnittlichen Wachstumsraten im Tourismus sind nach Horchs Worten kein Zufall. „Da steckt ein Konzept dahinter.“ Von dem Reiseboom profitierten nicht nur Wirtschaft und Touristen, sondern auch die Hamburger selbst mit einer Vielzahl von attraktiven Freizeitmöglichkeiten und mehr Lebensqualität.
Hamburgs Potenzial als Reiseziel ist nach Einschätzung von Dietrich von Albedyll noch längst nicht ausgeschöpft. „Hamburg hat kein Nachfrage- sondern ein Angebotsproblem“, sagte der Geschäftsführer der HHT. Mit einer Auslastung der Hotelzimmer von 78 Prozent werde Hamburg in Europa nur noch von London und Paris übertroffen; bei größeren Ereignissen seien die Kapazitäten schnell ausgebucht. In diesem Jahr sollen in Hamburg neun Hotels mit mehr als 3200 Betten neu eröffnen. Damit vergrößert sich die Kapazität um sechs Prozent auf rund 56 000 Betten. „Auch deshalb sind unsere Perspektiven weiter glänzend“, sagte von Albedyll. In diesem Jahr erwarte er ein Wachstum von sechs Prozent auf 12,2 Millionen Übernachtungen.
Anstieg auch in Schleswig-Holstein
Hamburgs Nachbarbundesland Schleswig-Holstein wurde im vergangenen Jahr von gut 6,3 Millionen Übernachtungsgäste und damit 3,0 Prozent mehr als 2012 besucht. Laut Statistikamt stieg die Zahl der Übernachtungen um 1,3 Prozent auf 24,8 Millionen.
Damit blieben die Gäste im Durchschnitt nicht ganz vier Tage im Land zwischen den Meeren. Der letzte Monat des Jahres trug überdurchschnittlich stark zum Gesamtergebnis bei: Im Dezember kamen 298.000 Übernachtungsgäste in das Land zwischen den Meeren und damit 7,3 Prozent mehr als im gleichen Vorjahresmonat. Bei den Übernachtungen gab es ein Plus von 3,9 Prozent auf 936.000.