Statistisch gesehen kümmern sich in Hamburg je 8,5 Lehrer um 100 Schüler – laut Schulbehörde mehr denn je. Und auch die Klassen sind rekordverdächtig klein.

Hamburg. Umfangreiche Statistiken sind bekanntlich etwas für ausgesprochene Zahlen-Fans. Doch die Zahlen, die Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Dienstagmittag im Rathaus vorlegte, zeichnen ein sehr anschauliches Bild von den Rahmenbedingungen an den Schulen der Hansestadt: „Wir haben eine wachsende Zahl von Schülern in Hamburg, noch mehr Lehrer als bisher und viel mehr Ganztagsschulen“, erklärte der Sozialdemokrat.

So seien 2013 insgesamt 15.327 Erstklässler eingeschult worden, 446 mehr als im Vorjahr und der höchste Wert seit fünf Jahren. „Zudem gehen Hamburgs Kinder und Jugendliche früher zur Schule und bleiben länger dort“, so Rabe. So bereiteten sich 23.968 Jugendliche an den Stadtteilschulen und Gymnasien auf das Abitur vor – 1371 mehr als im Jahr zuvor.

Rabe ist überzeugt, dass besonders die Stadtteilschulen und die Ganztagsangebote zu dieser Attraktivitätssteigerung beigetragen haben. Auch profitieren die Stadtteilschulen wiederum am meisten von der Entwicklung: Die vergleichsweise neue Schulform überholt die Gymnasien bei der Schülerzahl und steigt zur stärksten Schulform in Hamburg auf.

8,5 Lehrer pro 100 Schüler

Die Versorgung der Schulen mit Lehrern sieht der Senator auf Rekordniveau. So gibt es im laufenden Schuljahr 8,5 Lehrer pro 100 Schüler. „Ich wage zu behaupten: Pro Schüler gerechnet gab es noch nie so viele Lehrer wie in diesem Schuljahr“, sagte Rabe. Davon profitieren insbesondere die Grundschulen und Stadtteilschulen.

Rekordverdächtig klein ist auch die durchschnittliche Klassengröße an Hamburgs Schulen. Die im Rahmen des Schulfriedens 2010 vereinbarten Obergrenzen werden im Durchschnitt deutlich unterschritten und liegen bei 26,1 Schülern an Gymnasien (Obergrenze 28), bei 21,9 Schülern an den fünften und sechsten Klassen der Stadtteilschulen (Obergrenze 23) und 23,9 Schüler in der Mittelstufe der Stadtteilschulen (Obergrenze 25).

An Grundschulen mit Schülern aus sozial belasteten Elternhäusern (Kess 1 und 2) besuchen im Schnitt nur 17,6 Schüler eine Klasse (Obergrenze 19), in besser gestellten Stadtteilen sitzen sind es 21,7 Schüler (Obergrenze 23). Damit habe die SPD ihr Versprechen eingelöst, so Rabe. „So kleine Schulklassen hatte Hamburg noch nie“, sagte der Schulsenator. „Kleine Klassen ermöglichen es den Lehrkräften, individuell auf jede Schülerin und jeden Schüler einzugehen und so den Lernerfolg zu verbessern.“

Nachdem aus seiner Sicht nun günstige Rahmenbedingungen geschaffen wurden, will Rabe jetzt eine Verbesserung der Unterrichtsqualität angehen sowie die Qualität der Ganztagsbetreuung erhöhen, an der es von Elternseite immer wieder Kritik gegeben hatte.