Der beheizbare Bauwagen ist isoliert und mit Tisch, Bänken und Regalen ausgestattet. Dank Kühlschrank und Herdplatten können die Flüchtlinge dort auch kochen.
Hamburg. Die Lampedusa-Flüchtlinge, die in Containern neben der St.-Pauli-Kirche wohnen, können sich jetzt tagsüber in einem ausgebauten Bauwagen im Kirchgarten aufhalten. Ermöglicht wurde dieser durch Spenden, die über „Kiezhelden“, eine interaktive Plattform des FC St. Pauli, gesammelt wurden. Der Geschäftsführer des Kiez-Vereins, Michael Meeske, und Profi-Fußballer Jan-Philipp Kalla übergaben den neuen Aufenthaltsraum am Donnerstag.
Der beheizbare Bauwagen ist isoliert und mit Tisch, Bänken und Regalen ausgestattet. Dank Kühlschrank und Herdplatten können die Flüchtlinge dort auch kochen – was in den Wohncontainern nicht möglich ist. „Wir sind dankbar, einen warmen Ort zu haben, an dem wir uns gemeinsam aufhalten und Freunde treffen können“, sagte Flüchtling Andreas aus Ghana, der in einem der benachbarten Container lebt.
Für den Bauwagen seien innerhalb weniger Tage knapp 3.000 Euro zusammengekommen, sagte St.-Pauli-Chef Meeske. „Kiezhelden“ habe die Hamburger Lampedusa-Flüchtlinge zuvor bereits durch Anschaffung von Alltagsgegenständen und Eintrittskarten für ein St.-Pauli-Spiel unterstützt.
„Kiezhelden“ ist eine soziale Initiative des FC St. Pauli, die in ihrem sechsmonatigen Bestehen bisher 22 Projekte umgesetzt hat. Jeder kann eine gemeinnützige Ideen auf der Plattform präsentieren und Spenden sammeln. „Kiezhelden“ richte sich nicht nur an die Fans des Vereins und unterstütze Projekte auch über den Stadtteil hinaus, so Meeske.
Unterdessen teilte die Ausländerbehörde mit, dass sich bisher 71 Lampedusa-Flüchtlinge gemeldet haben, davon haben 65 Männer einen Aufenthaltsantrag gestellt. „In neun Fällen gehen wir davon aus, dass es sich nicht um Personen aus der Gruppe handelt, weil sie vorher schon mal in Hamburg gewesen waren“, sagte Behördensprecher Norbert Smekal. Drei Flüchtlinge haben eine Ausreiseaufforderung erhalten. Bislang ist niemand abgeschoben worden.