Der begehrteste Musikpreis der Welt geht nach Norddeutschland: Das NDR-Sinfonieorchester hat zusammen mit dem deutschen Dirigenten Christoph Eschenbach einen Grammy gewonnen.
Los Angeles. Das NDR-Sinfonieorchester hat zusammen mit dem deutschen Dirigenten Christoph Eschenbach einen Grammy gewonnen. Das Team siegte in der Kategorie „Best Classical Compendium“ mit seiner Einspielung „Hindemith: Violinkonzert - Symphonic Metamorphosis – Konzertmusik, Op. 50“.
„Der Grammy ist der Oscar der Musikwelt. Unsere Orchester stehen beispielhaft für den Kulturauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Wir haben unser Engagement dafür trotz aller Sparzwänge beibehalten“, sagte NDR-Intendant Lutz Marmor am Montag. „Das ist der erste Grammy für das NDR Sinfonieorchester, eine großartige Bestätigung dafür, dass wir mit unserem Streben nach Exzellenz auf dem richtigen Weg sind“, sagte Joachim Knuth, NDR-Programmdirektor Hörfunk. „Ein wunderbarer Erfolg für ein Ensemble, das fest in Norddeutschland verankert ist und in der Elbphilharmonie die Rolle als Residenzorchester übernehmen wird.“
Rund zehn Nominierungen mit deutscher Beteiligung gab es in den Klassikkategorien, doch niemand gewann.Unter anderem unterlagen Star-Tenor Jonas Kaufmann mit seiner Wagner-CD in der Kategorie „Bestes klassisches Gesangssolo“ und die Berliner Philharmoniker mit Dirigent Simon Rattle als „Beste Orchesterdarbietung“. Auch die vom Berliner Christian Thielemann dirigierte Einspielung von Wagners Ring ging in der Kategorie „Beste Opernaufnahme“ leer aus.
Die Grammys wurden in diesem Jahr in 82 Kategorien verliehen. Die vor mehr als 40 Jahren in Düsseldorf gegründete Elektro-Band Kraftwerk hatte bereits am Vorabend einen Ehrengrammy bekommen. Außerdem gewann der in Russland geborene und in Kaiserslautern aufgewachsene Musikproduzent Zedd für „Clarity“ den Grammy als „Beste Dance-Aufnahme“. Trompeter Steffen Kühn aus Baden-Württemberg sicherte sich mit seinem Pacific Mambo Orchestra einen Grammy in der Kategorie „Bestes Tropical Latin Album“.