Der Umsatz ist im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent auf 6,14 Milliarden Euro gestiegen. Vorstandschef Stefan Heidenreich hat Beiersdorf neu ausgerichtet.
Hamburg. Dank neuer Duschgels und Deos brummt das Geschäft beim Hamburger Nivea-Hersteller Beiersdorf. Dem Vorstandschef Stefan Heidenreich, 51, bescherte die gute Entwicklung eine überraschende Vertragsverlängerung bis Ende 2019. Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent auf 6,14 Milliarden Euro – ohne Währungseffekte waren es plus 7,2 Prozent, wie Beiersdorf am Donnerstag bei der Vorlage vorläufiger Zahlen mitteilte.
Dem Umsatz geholfen hat auch die starke Nachfrage aus der Auto- und Elektronikindustrie nach Klebstoffen der Tochter Tesa – hier lag das Plus bei 8,4 Prozent. Die Pflegesparte wuchs um 7 Prozent. Erstmals seit 2008 gelang es dem Konzern zudem wieder, auf dem hart umkämpften Markt in Westeuropa zu wachsen.
Konzernchef Heidenreich hatte für eine Neuausrichtung des Nivea-Herstellers gesorgt, der lange als verschlafen galt. Aufsichtsratschef Reinhard Pöllath zollte ihm dafür „größten Respekt“. Auch die Börse applaudierte: Die Aktie des Dax-Konzerns legte in einem unveränderten Umfeld um mehr als ein Prozent zu. Heidenreich war vor zwei Jahren von der auf Babynahrung und Konfitüren spezialisierten Hero-Gruppe zu dem von der Tchibo-Mutter kontrollierten Unternehmen gekommen.
Beiersdorf fährt derzeit die Früchte des Umbaus ein: Sowohl in gesättigten Märkten Europas als auch in Schwellenländern seien im abgelaufenen Jahr deutliche Umsatzzuwächse erzielt worden, teilte Heidenreich auf Grundlage vorläufiger Zahlen mit. Der starke Euro bremste allerdings das Wachstum. Nominal steigerte der Konzern die Erlöse zwar um 7,2 Prozent auf 6,14 Milliarden Euro. Wegen Währungseffekten blieb jedoch nur ein kleines Plus von 1,7 Prozent und damit etwas weniger als erwartet. Analysten hatten im Schnitt mit einem Umsatz von 6,19 Milliarden Euro gerechnet.
Die Prognose für eine Ebit-Rendite von rund 13 Prozent für das abgelaufene Jahr bekräftigte der Vorstand. 2012 hatte die Marge bei 12,2 Prozent gelegen. Der Hamburger Traditionskonzern hatte nach guten Geschäften im Herbst seine Jahresziele für 2013 erhöht und ein Umsatzplus zwischen sechs und sieben Prozent in Aussicht gestellt.
Beiersdorf wird von der Tchibo-Mutter Maxingvest kontrolliert, in der die Hamburger Familie Herz ihre Investments gebündelt hat. Aufsichtsratschef Pöllath hatte Heidenreich vor zwei Jahren nach Hamburg geholt. Nun wächst der Konzern mit Marken wie Nivea, Eucerin und La Prairie stärker in Schwellenländern. Diesen Trend hatte der Konzern lange verschlafen.
Mit eigenen Forschungszentren in China und Südamerika orientieren sich die Hamburger nun stärker an den Bedürfnissen der Kundschaft in diesen Ländern.
Analysten bewerteten die Vertragsverlängerung als gute Nachricht. Sie zeige auch, dass die Herz-Familie, die die Mehrheit an Beiersdorf besitzt, langfristig denke und offenbar weiterhin an dem Konzern festhalten wolle, erklärte Andrew Woods von Bernstein Reserach.