Veganer und Marihuana: Die Folge „Fleischfresser“, in der Schotty mal wieder alles andere als den Tatort reinigt, fuhr eine Rekordquote ein.

Hamburg. Er hat den ekligsten Job - gut nur, dass er ihn selten ausführt. Schotty, der Hamburger Tatortreiniger hat mit seiner neuen Folge „Fleischfresser“ am Donnerstag eine Rekord-Marke geknackt: Erstmals haben bundesweit mehr als eine Million Zuschauer die Serie verfolgt: 1,08 Millionen sahen Schotty im NDR zu. Auch im Norden hat Schotty, gespielt von Bjarne Mädel, seine eigenen Bestwerte noch einmal übertroffen: Hier waren 0,53 Millionen.

Auch an Peinlichkeiten hat sich Schotty im „Fleischfresser“ noch einmal selbst übertroffen. Da der Schlüssel für die Wohnung, die er reinigen soll, nicht passt, wartet er bei einer Nachbarin. Die ist Rollstuhlfahrerin und Veganerin. Obwohl er politisch korrekt sein will, lässt er in gewohnter Manier mal wieder kein Fettnäpfchen aus - „mir ist jetzt gar nicht aufgefallen, dass sie im Rollstuhl sitzen“. Auch beim Thema „vegan“ hat er anfänglich Verständnisprobleme: „Hat das nicht was mit dem Nervensystem zu tun?“ Als bekennender Fleischfresser lässt sich Schotty dann noch auf einen moralischen Streit mit der Veganerin ein, die ihn fragt, warum man Tiere töten dürfte und worin überhaupt der Unterschied zwischen Mensch und Tier liegt. Daraufhin Schotty zur Rollstuhlfahrerin: „Na, ich würde mal sagen, im aufrechten Gang, ne!“ Als er nach gefühlten Minuten den Fauxpas bemerkt, legt er im zweiten Anlauf „durch die Intelligenz“ nach“ - und setzt sich auf ihre Brille.

Schließlich kommt natürlich auch noch Zwischenmenschliches ins Spiel und Schotty will die Beziehung der Veganerin retten, die sich von ihrem Freund getrennt hat, weil er heimlich „Tierleichen“ gegessen habe. Auch der Tatortreiniger stinke ihrer Meinung nach nach Leiche. Schotty wäre aber nicht Schotty, wenn er nicht alles versuchen würde: 14 Tage will er vergan leben, um die schlechte Tierbilanz des Freundes auszugleichen - wenn sie ihn zurücknimmt. Natürlich erst nach dem Wurstbrot, das er noch hat: „Das Schwein soll ja nicht umsonst gestorben sein.“

Gemeinschaftlich stellen die beiden fest, dass Marihuana vegan ist, was sie prompt ausnutzen - als Schottys Chef anruft. Dann verabschiedet er sich vom „Sitzgemüse“ - der Tatort bleibt unberührt.

Die Wiederholung der mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete Episode „Schottys Kampf“ kam auf 1,0 Millionen, im Norden waren 0,51 Millionen dabei. Der Marktanteil lag bei 12,9 und 10,5 Prozent, bei den 30- bis 49-Jährigen sogar bei 16,2 und 11,5 Prozent.