Alkohol, Cannabis, Glücksspiel und Medikamentenmissbrauch: Zehntausende Hamburger sind abhängig. Um ihnen helfen zu können, will die Gesundheitsbehörde das Drogen- und Suchthilfesystem verbessern.

Hamburg. Mehr als 40.000 Menschen in Hamburg sind alkoholabhängig, rund 34.000 Hamburgern im Alter zwischen 18 bis 64 Jahren zeigen Hinweise auf Cannabisabhängigkeit, fast 10.000 Menschen haben ein problematisches Glückspielverhalten und vor allem bei Älteren ist Medikamentenmissbrauch ein Problem: Die Suchthilfe in Hamburg muss gut aufgestellt sein, um den vielen Betroffenen helfen zu können.

Nach dem neuem Suchthilfebericht, den die Gesundheitsbehörde jetzt vorlegte, ist Hamburgs Drogen- und Suchthilfesystem gut ausgebaut und hoch spezialisiert.

Die ambulante Suchthilfe, die von der Stadt mit rund 18 Millionen Euro jährlich gefördert wird, erreichte in Hamburg im vergangenen Jahr laut Behörde mehr als 16.500 Betroffene. Mehr als die Hälfte von ihnen wurde längerfristig beraten, viele in die medizinische Rehabilitation vermittelt.

Künfitg soll das System aber noch verbessert und an die Herausforderungen der kommenden Jahre angepasst werden. „In Zukunft werden sich die Einrichtungen auf veränderte Konsumgewohnheiten und neue Zielgruppen einstellen müssen“, sagte Senatorin Prüfer-Storcks. „Sie müssen noch stärker untereinander und mit anderen Hilfesystemen kooperieren, damit die Angebote einzelfallorientiert und passgenau zur Verfügung stehen.“

Grundsätzlich sollen die Einrichtungen der Suchthilfe für eine bestimmte Region zuständig sein und auch mit anderen Hilfesystemen in der Region zusammenarbeiten, so der Plan. Daneben wird es einige spezialisierte Hamburg-weite Angebote geben. Ziel ist, dass alle Menschen mit Suchtproblemen niedrigschwellige Zugänge zur Suchthilfe erhalten.

„Suchterkrankungen treten selten isoliert auf. Sie sind nahezu immer auch ein Symptom anderer Probleme. Und sie haben Auswirkungen auf die gesundheitliche, psychische und soziale Lage der Betroffenen“, so Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks. „Besonders Menschen, die unter hohen sozialen und psychischen Belastungen leiden, haben ein erhöhtes Risiko, eine Abhängigkeit zu entwickeln.“

Eine Übersicht über die Beratungsstellen ist online unter http://www.hamburg.de/drogen-und-sucht/ verfügbar. Auch der Suchthilfebericht 2013 wird im Internet unter dieser Adresse zum Download zur Verfügung gestellt.