Al-Nour-Gemeinde hat Baugenehmigung erhalten. Umwandlung des denkmalgeschützten Gotteshaus kostet 1,5 Millionen Euro. Als erstes soll eine Fußbodenheizung und eine neue Empore eingebaut werden.
Horn. Ein gutes Jahr nach dem Verkauf der ehemaligen Kapernaumkirche in Horn an das Islamische Zentrum Al-Nour steht der Beginn für den geplanten Umbau des Gebäudes kurz bevor. Die Baugenehmigung liege nach langem Warten vor, sagte der Vorstandsvorsitzende der Gemeinde, Daniel Abdin. Am 13. Januar 2014 sollen die ersten Bauarbeiter anrücken. „Ich freue mich sehr, dass wir beginnen können“, so Abdin.
Die Al-Nour-Gemeinde aus St. Georg hatte die entwidmete Kirche im November 2012 gekauft, um diese als Moschee zu nutzen. Das Thema hatte Anfang des Jahres für Schlagzeilen in ganz Deutschland gesorgt. Auch in Hamburg war es kontrovers diskutiert worden. Zunächst hatte die Moschee-Gemeinde, deren hauptsächlich aus den arabischen Ländern stammende Mitglieder bislang in einer Tiefgarage in St. Georg beten, geplant, bereits im vergangenen Herbst umzuziehen. Nachdem sich das als unrealistisch erwiesen hatte, war es ruhig um die Umwandlung geworden.
Nach Angaben von Gemeindechef Daniel Abdin soll sich von außen kaum etwas an dem denkmalgeschützten Gebäude verändern. Allerdings müssten der vordere Eingangsbereich und die Sanitäranlagen nach zehn Jahren Leerstand komplett saniert werden. Die Empore im Gebetsraum soll ersetzt und als Bereich für die Frauen vergrößert werden. Geplant ist auch der Einbau einer Fußbodenheizung. Die Kosten für den Umbau werden auf mehr als 1,5 Millionen Euro geschätzt, die durch Spenden finanziert werden sollen. Noch fehle allerdings ein Großteil der Summe, sagte Abdin dem Abendblatt. Einen Termin für die Fertigstellung könne er noch nicht nennen.
Rückendeckung kommt aus dem Stadtteil. „Wir nehmen Anteil daran, was passiert“, sagt Karin Wienberg, Vorsitzende des Stadtteilvereins Horn und des Vereins Horner Freiheit. Es habe bereits eine ausführliche Präsentation der Kirchen-Umbaupläne gegeben. „Es soll ein offenes Haus werden, das begrüßen wir.“