In der Nacht zum Donnerstag haben Unbekannte in Berlin mehrere Scheiben von Wohnhäusern eingeschlagen. Polizei geht von Solidaritätsaktion für Hausbesetzer in Hamburg aus.

Hamburg. Eine Gruppe von etwa 20 Vermummten hat am Michaelkirchplatz in Berlin-Mitte mehrere Fensterscheiben von Wohnhäusern mit Eisenstangen eingeschlagen. Außerdem zündeten die Unbekannten in der Nacht zum Donnerstag ein Toilettenhäuschen auf der Straße an, wie die Polizei mitteilte.

Parolen auf Häuserwänden beim Tatort lassen vermuten, dass es sich um eine Solidaritätsaktion für Hausbesetzer in Hamburg handelte.

Der Eigentümer der Hamburger Immobilie, Klausmartin Kretschmer, hatte hatte angekündigt, die besetzte Rote Flora räumen lassen zu wollen. Zunächst hieß es, dass dies möglicherweise noch bis Weihnachten geschehen könne. Kretschmer sagte jedoch zuletzt, dass dies nicht der Fall sei. Die Beendigung der Duldung und die Fristsetzung zum Auszug zum 20. Dezember seien "nur die juristische Vorbereitung für eine spätere Räumung durch die Behörden".

In Zusammenhang zu der Problematik rund um die Flora und die Evakuierung der Esso-Häuser werden am Sonnabend zwei Demonstrationen und eine Kundgebung erwartet. Die Polizei erwartet bis zu 6000 Teilnehmer. Davon soll die Hälfte der linksautonomen Szene zugerechnet werden - 1500 gelten als gewaltbereit.

Die größte Demo wird auf der Schanze beginnen. Es wird dort für den Erhalt der Roten Flora und rund um die Entwicklung der Esso-Häuser demonstriert. Die Route der Demo, die um 15 Uhr beginnt, verläuft von der Roten Flora über den Neuen Pferdemarkt und die Budapester Straße bis zur Reeperbahn und von dort über die Talstraße über den Neuen Kamp und die Feldstraße zur Glacischaussee, wo eine Abschlusskundgebung stattfinden soll. (dpa/HA)