Neue Kooperation mit dem US-Pharmariesen Johnson & Johnson. Biotechnologie-Firma Evotec soll helfen, eine Arznei gegen Alzheimer zu entwickeln. Der Aktienkurs legt zu.
Hamburg/Frankfurt/Main. Die Hamburger Biotechfirma Evotec hat den US-Pharmariesen Johnson & Johnson als Partner für die Forschung an neuen Alzheimer-Wirkstoffen gewonnen. Die auf mehrere Jahre angelegte Kooperation mit der Johnson & Johnson-Tochter Janssen wird Evotec kräftig Geld bringen. Die Evotec-Aktie reagierte prompt: Sie gewann im TecDax zeitweise mehr als vier Prozent.
Alzheimer ist bislang nicht heilbar. Im Jahr 2010 litten rund 36 Millionen Menschen weltweit an der Demenz-Erkrankung. Pro Jahr werden 7,7 Millionen neue Fälle diagnostiziert. Der medizinische Bedarf an neuen Arzneien ist entsprechend hoch.
Evotec winken in den nächsten drei Jahren Forschungszahlungen und weitere erfolgsabhängige Gelder von Janssen, wie die Biotechfirma am Freitag mitteilte. Evotec ermittelt dafür geeignete Angriffspunkte für neue Wirkstoffe. Janssen kann die ermittelten Wirkstoffkandidaten in Lizenz von Evotec erwerben. Pro Projekt erhält Evotec danach weitere Zahlungen, die von den jeweiligen Fortschritten abhängig sind.
Sollte eine Substanz alle präklinischen und klinischen Phasen erfolgreich bestehen und auf den Markt kommen, wird Evotec zudem an den Umsätzen beteiligt. Neben Forschungszahlungen von bis zu zehn Millionen Dollar könnten pro Projekt insgesamt 125 bis 145 Millionen Dollar an Meilensteinzahlungen anfallen. Dazu käme bei Zulassung des Wirkstoffs noch eine Umsatzbeteiligung.
Kooperationen mit großen Pharmakonzernen in der Arzneimittelforschung sind das Kerngeschäft von Evotec. Neben Johnson & Johnson arbeitet Evotec mit AstraZeneca, mit Boehringer Ingelheim, Bayer, der japanischen Firma Ono Pharmaceutical und der Schweizer Novartis zusammen. Mit den Einnahmen aus den Allianzen finanziert Evotec eigene Wirkstoffprojekte.