Union und SPD haben in ihrem Koalitionsverhandlungen beschlossen, dass künftig die Vermieter die Maklerkosten tragen müssen. Hamburgs Grünen geht der Vorstoß nicht weit genug.
Hamburg. Künftig sollen nicht mehr die Mieter sondern die Vermieter die Maklercourtage bezahlen. Das haben Union und SPD in ihren Koalitionsverhandlungen beschlossen. Beauftragt ein Vermieter einen Wohnungsvermittler, muss er selbst die Kosten (maximal 2,38 Nettokaltmieten) zahlen. Wohnungssuchende sollen mit der Einführung des Bestellerprinzips finanziell entlastet werden.
2012 hatte der Bundesrat auf Initiative Hamburgs einen entsprechenden Gesetzesentwurf beschlossen. Bisher hatte die schwarz-gelbe Bundesregierung die Einführung des Besteller-Prinzips bei Maklercourtagen jedoch abgelehnt.
Hamburgs Grüne begrüßen grundsätzlich den aktuellen Vorstoß aus Berlin. Jedoch geht ihnen der Beschluss noch nicht weit genug. „Was bei Vermietungen gilt, muss auch für Immobilienkäufe gelten“, sagte der Grünen-Wirtschaftsexperte Anjes Tjarks am Mittwoch. In Hamburg betrage die Courtage 6,25 Prozent auf den Kaufpreis. „Hier machen die Makler mit Minimalaufwand das wirkliche Geld.“ Davor müssten die Bürger geschützt werden. Für die Maklerbranche sollen zudem ein Berufsstandschutz und Qualitätskriterien eingeführt werden. „Hier tummeln sich zu viele schwarz Schafe“, sagte Tjarks.