Seit Mai arbeiten zwei Männer daran, die Haltestellenumfelder in der Hansestadt schöner aussehen zu lassen. Einige Maßnahmen brachten bereits erste Erfolge. Doch es gibt noch viel Arbeit.
Hamburg. Zerstörte Informations-Tafeln, Müll und Dreck auf den Gehwegen, überwucherte Fahrradständer – dieser Anblick rund um Hamburgs Haltestellen ist fast schon normal. Und kaum einer kümmert sich, denn wer für die Flächen außerhalb der Gleisanlagen zuständig ist, ist nicht immer klar geregelt. Bis jetzt. Gemeinsam haben sich Hamburger Hochbahn, Stadtentwicklungsbehörde (BSU), Wirtschaftsbehörde (BWVI), Bahn, HVV und Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) dem Problem angenommen und die ersten beiden Hamburger Haltestellen-Umfeld-Koordinatoren eingestellt. Täglich sind sie jetzt in Sachen Sauberkeit im Einsatz. Das Abendblatt hat sie begleitet.
Dirk Carstensen, 52, und Simon Henze, 48, kümmern sich darum, dass Hamburgs Haltestellenumfelder schöner werden. Und das geht so: Carstensen und Henze bekommen einen Tipp, an welcher Haltestelle etwas im Argen liegt. Dann ziehen die beiden los und machen sich ein Bild vor Ort. Sie dokumentieren die Probleme, machen Fotos und überlegen sich, wie sich die Situation verbessern lässt. Es könnte zum Beispiel sein, dass an den Haltestellen die Barrierefreiheit nicht ausreichend ist, Sicherheitsrisiken bestehen oder nicht genügend Müllcontainer aufgestellt sind.
Nach der Dokumentation geht die Arbeit erst richtig los. Die Koordinatoren versuchen zu klären, wer zuständig ist und wer die Finanzierung übernimmt – in Arbeitsgruppen mit der Stadtreinigung, den Bezirksämtern, der Deutschen Bahn sowie Verkehrs- und Sicherheitsunternehmen. „Wir sehen uns eher als Dienstleister mit einer kooperativen Funktion“, sagt Carstensen. Henze ergänzt: „Durch persönliche Gespräche und Treffen können wir meist eine Lösung finden.“ In diesen Gesprächen wird auch die Finanzierung geklärt. Klar ist: Die Koordinatoren erarbeiten die Maßnahmen zur Umgestaltung, für die Umsetzung sorgen andere.
Einige Monate nach der Umgestaltung kontrollieren Carstensen und Henze dann noch einmal wie es vor Ort aussieht.
Neun der 133 Haltestellen wurden auf diesem Weg bereits verschönert: Ohlsdorf, Rahlstedt, Veddel, Wilhelmsburg, Nettelnburg, Neuwiedenthal, Iserbrook, Schlump und Stellingen. „Wir sind zwar noch in unserer Findungsphase. Mit der bisherigen Bilanz, was alles möglich ist, sind wir aber zufrieden“, resümiert Henze die ersten sechs Monate.
Klar ist: Es gibt noch viel zu tun für Hamburgs Haltestellen-Umfeld-Koordinatoren. Und auch die Hamburger können mitmachen. Wer eine Haltestelle melden möchte, kann das unter den folgenden Telefonnummern tun:
Hotline „Saubere Stadt“: Tel. 2576-1111 zur Meldung von Verschmutzungen außerhalb von Haltestellen
Winterdienst-Hotline: Tel. 2576-1313 zur Meldung von Problemen mit dem Winterdienst außerhalb von Haltestellen
DB Bahnhofsmanagement Hamburg – 3-S-Zentrale: Tel. 3918-1053 zur Meldung von Problemen in S-Bahn-Haltestellen
Hochbahn-Beschwerdemanagement: Tel. 3288-2723 zur Meldung von Problemen in U-Bahn-Haltestellen
HVV-Hotline: Tel. 19449 zur Meldung von allgemeinen Problemen in Schnellbahn-Haltestellen und Bussen