Seit 6 Uhr wird an 389 Orten der Hansestadt die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer kontrolliert. Zwischenbilanz: Viele Autofahrer waren informiert und fuhren langsam.

Hamburg. Die Hamburger Polizei hat am Mittag eine Zwischenbilanz des 24-Stunden-Blitzmarathons gezogen: „Die meisten Autofahrer hatten von der Blitzer-Aktion gehört und fuhren dementsprechend vorsichtig“, so eine Polizeisprecherin. An der Saarlandstraße wurde bis zum Mittag fünf Mal geblitzt, an der Ahrensburger Straße nur ein Mal.

In Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen ist am Donnerstagmorgen der 24-Stunden-Blitzmarathon angelaufen. An 500 Orten wird der Verkehr überwacht, wovon sich alleine 389 Kontrollstellen in Hamburg befinden; wer zu schnell fährt, wird angehalten. In ganz Deutschland wird ab Donnerstag, 6 Uhr, 24 Stunden lang die Geschwindigkeit kontrolliert.

Bundesweit sind knapp 15.000 Polizisten im Einsatz

Die Kontrollen im Norden sind Teil des ersten bundesweiten Blitzmarathons, mit dem knapp 15.000 Polizisten an mehr als 8600 Kontrollstellen die Raser ausbremsen wollen.

In Hamburg hatten die Polizei per E-Mail und per Telefon etwa 2600 Eingaben erreicht, nachdem die Bürger aufgerufen worden waren, Straßen für den Blitzmarathon zu benennen. Vorgeschlagen wurden dabei deutlich mehr Straßen, als die Polizei am heutigen Donnerstag kontrollieren will. Fast 300 Straßen und die beiden Autobahnen A1 und A7 hat die Polizei letztlich ausgewählt, zahlreiche andere Straßen blieben jedoch unberücksichtigt – obwohl sie ebenfalls vorgeschlagen wurden. So fehlen etwa die viel befahrene Sierichstraße oder der erst jüngst wegen Rasern in die Schlagzeilen geratene Jungfernstieg.

Dafür gibt es laut Polizei mehrere Gründe: Die Behörde hat nur eine begrenzte Zahl von Beamten, die sie für die Kontrollen abstellen kann. Immerhin werden heute 520 Polizisten allein für den Blitzmarathon im Einsatz sein. Aus diesem Grund habe es eine Auswahl geben müssen, sagte Polizeisprecherin Sandra Levgrün. Außerdem: Für einige Straßen, wie etwa den Jungfernstieg, der insbesondere an den Wochenenden durch Raser belastet ist, gibt es bereits andere Konzepte.

Diese Straße in den Blitzmarathon zu integrieren sei nicht unbedingt sinnvoll, hieß es. Und nicht zuletzt gebe es Straßen, die aufgrund der geografischen Gegebenheiten kaum dafür geeignet seien, dass an ihnen mit den herkömmlichen Mitteln Geschwindigkeit gemessen werden kann. Darunter würden etwa Straßen fallen, die sehr kurvig seien.

Dennoch: Umsonst sei die Straßensammlung nicht gewesen, sagte Levgrün. Die Listen seien an die örtlichen Polizeikommissariate übergeben worden, wo sie dann bei weiteren Geschwindigkeitskontrollen berücksichtigt werden sollen.

Ein erstes vorläufiges Ergebnis des Blitzmarathons, der in allen Bundesländern zeitgleich stattfinden soll, werde es wohl am Donnerstag noch nicht geben, sagte Levgrün. Nach dem Ende der 24-stündigen Aktion am frühen Freitagmorgen sollen dann Zahlen zu überführten Rasern veröffentlicht werden. Wie die Polizei bereits erklärte, erwartet sie aber einen deutlichen Rückgang an Rasern. „An einem normalen Tag werden in Hamburg etwa acht Prozent der Durchfahrer an einem Kontrollort geblitzt“, sagte Levgrün. Für den Tag des Blitzmarathons erwarten die Beamten einen Rückgang auf zwei bis drei Prozent. Das versprechen jedenfalls die Erfahrungen aus anderen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Außerdem: In der Woche vor einem Blitzmarathon und zwei Wochen danach werde grundsätzlich langsamer gefahren.