Fieberhaft haben Mitarbeiter der JVA Hahnöfersand und die Polizei am Montagnachmittag nach zwei Häftlingen gesucht. Die Jugendlichen hatten während des offenen Vollzugs versucht, die Insel zu verlassen.
Hamburg. Zwei Häftlinge haben am späten Montagnachmittag versucht, aus der JVA Hahnöfersand zu fliehen. Wie ein Sprecher der Hamburger Justizbehörde bestätigt, hatten die beiden Jugendlichen während des offenen Vollzugs versucht, die Insel zu verlassen. „Die beiden Jugendlichen haben sich, wie im offenen Vollzug üblich, planmäßig auf dem Gelände bewegt“, so der Sprecher. „Nachdem die Jugendlichen jedoch nicht dort waren, wo sie sich eigentlich aufhalten sollten, wurde die Fahndung eingeleitet.“
Aufgrund der Weitläufigkeit des Geländes sei bei der Suche auch ein Hubschrauber der Hamburger Polizei zum Einsatz gekommen. Die beiden 21 und 22 Jahre alten Männer konnten kurze Zeit später noch auf der Gefängnisinsel gefasst werden. Offenbar fürchteten die Männer aufgrund eines Regelverstoßes Disziplinarmaßnahmen und eine Rückverlegung in den geschlossenen Vollzug und beschlossen daher, zu fliehen.
Mitte Juli war einem 25-jährigen mutmaßlichen Sexualstraftäter die spektakuläre Flucht aus der Untersuchungshaftanstalt am Holstenglacis gelungen. Mit einem Bettlaken hatte sich der Häftling aus dem Fenster seiner Zelle im dritten Stock abgeseilt und war anschließend über die gesicherten Mauern der Anstalt geklettert. Er wurde erst Tage später gefasst.
Die Justizvollzugsanstalt Hahnöfersand mit insgesamt mehr als 330 Plätzen umfasst den Jugendvollzug mit knapp 220 Haftplätzen mit den Bereichen Untersuchungshaft sowie offener und geschlossener Vollzug einschließlich einer sozialtherapeutischen Abteilung, die Jugendarrestanstalt mit 20 Arrestplätzen sowie die geschlossene Teilanstalt für erwachsene Frauen mit knapp 100 Haftplätzen.