Der Senat stellt mehr Geld für die Sanierung der Verkehrsinfrastruktur bereit. Wenn Autofahrer sich über Baustellen rechtzeitig informieren und auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, kann der Verkehr besser fließen.

Hamburg. Angesichts der zahlreichen Baustellen auf Hamburgs Straßen hält Wirtschaftssenator Frank Horch eine bewusste Mitwirkung der Autofahrer bei der Vermeidung von Staus für „ausdrücklich erwünscht“. Autofahrer könnten selbst mit dazu beitragen, „dass es weniger Stau gibt, würden sie auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen oder die angebotenen Ausweichrouten annehmen“, sagte der Senator dem Abendblatt. „Wir legen damit keine Verantwortung ab, aber wir erwarten auch, dass Verkehrsteilnehmer sich informieren und auf zeitweise Veränderungen durch Baustellen reagieren.“

Nach Einschätzung des Senators ist die Planung von Straßenbaustellen in Hamburg hoch professionell. „Viele Abteilungen meines Hauses sowie andere Behörden und Unternehmen wie Hamburg Wasser, Vattenfall oder Eon arbeiten eng und pragmatisch zusammen mit der Folge, dass die meisten Baustellen gut geplant sind.“ Allerdings werde man in Stoßzeiten oder nach einem Unfall Staus nicht gänzlich vermeiden können.

Bis Ende dieses Jahres wird es in Hamburg noch mehr als 50 Baustellen geben, die den Verkehrsfluss erheblich beeinträchtigen. Ein Grund für die rege Bautätigkeit sei die Vernachlässigung des Erhalts der Verkehrsinfrastruktur in der Vergangenheit. „Deshalb ist der Sanierungsstau – auch bei Hamburger Verkehrswegen – groß.“ Der SPD-Senat habe aber jetzt mehr Geld zur Verfügung gestellt: „Und wir werden mit großer Intensität bauen“, sagte Horch.

In diesem Zusammenhang machte der Senator deutlich, dass Hamburg eine der bedeutendsten Industrie- und Dienstleistungsregionen Deutschlands und Nordeuropas ist. „Mobilität ist einer der Garanten für unser wirtschaftliches Wachstum und für unseren Wohlstand.“ Aber Hamburg wolle auch eine lebenswerte Stadt sein, die qualifizierte Arbeitskräfte aus aller Welt anziehe. „Daher kommt es darauf an, das große Verkehrsaufkommen so intelligent zu steuern, dass Hamburg beides bleiben kann: wirtschaftlich erfolgreich und lebenswert.“

Was der Senator zu einer City-Maut und Tempo-30-Zonen auf Hauptverkehrsstraßen sagt, können Sie am morgigen Dienstag im Hamburger Abendblatt lesen.