34 Grad zeigte das Thermometer am Freitagnachmittag an der Messstation in Fuhlsbüttel. An anderen Orten der Stadt wurde es noch heißer. Viele Hamburger genossen das hochsommerliche Wetter an Elbe und Alster.

Hamburg. Sommer, Sonne, Schwitzen – und das am zweiten Schultag nach den Sommerferien. Am Freitag erleben die Hamburger mit Temperaturen um die 34 Grad Celsius den bisher heißesten Tag des Jahres. Bislang hielt der 22. Juli mit 31,3 Grad den Hitzerekord. „Damit ist das auch der heißeste 2. August seit Wetteraufzeichnung. Die bisherige Rekordmarke für diesen Tag war im Jahr 1921“, sagte der Meteorologe Niklas Weise vom Hamburger Institut für Wetter- und Klimakommunikation. Damals kletterte das Thermometer auf 32,1 Grad.

Einige Lehrer nutzen den zweiten Schultag nach den Ferien schon für einen Ausflug ins Schwimmbad. Offizielles Hitzefrei gibt es nämlich nicht mehr, weil die Schulen die Kinder wegen der Aufsichtspflicht nicht mehr früher als üblich nach Hause schicken dürfen. Trotzdem ließen es viele Lehrer mit ihren Schülern ruhig angehen. Ebenso viele Arbeitnehmer, die die Mittagspause an den Elbstrand, ans Alsterufer oder in Parks verlegten.

Das sind die schönsten Plätze in Hamburg im Sommer

„Die gefühlte Temperatur ist bei 34 Grad natürlich wesentlich höher, aber weil die Luft noch sehr trocken ist, wird es nicht so schwül“, erklärte der Meteorologe. Das wird sich am Sonnabend ändern. Dann ziehen nämlich dicke Quellwolken auf und es kommt immer wieder zu Schauern und Gewittern. „Da wird es dann für einen Tag unangenehm drückend“, sagt Weise.

Feuerwehr warnt vor Gefahren beim Grillen

Am Sonntag aber soll es bei 28 Grad schon wieder sehr viel freundlicher werden, bestes Grillwetter also. Die Feuerwehr in Hamburg und die Initiative für brandverletzte Kinder, Paulinchen e. V., warnen allerdings erneut vor Spiritus und anderen Grillbeschleunigern, da mit ihnen ein gefährliches, hochexplosives Luft-Gasgemisch entsteht, das sich in meterhohen und -breiten Flammen entzündet.

„Viele Erwachsene unterschätzen die Gefahr, die von Brandbeschleunigern ausgeht – eine der häufigsten Unfallursachen beim Grillen“, so Anneliese Stapelfeldt, stellvertretende Vorsitzende von Paulinchen e.V.. „Kinder haben in der Nähe des Grills nichts zu suchen! Brandverletzungen sind sehr schmerzhaft und haben lebenslange Narben zur Folge – für die betroffenen Kinder bedeutet das unvorstellbares Leid.“

Leider werde immer noch in vielen Geschäften und an Tankstellen der Spiritus direkt neben dem Grillgut verkauft, so Oberbranddirektor Klaus Maurer, Leiter der Feuerwehr Hamburg. Da sei der Griff zum Brandbeschleuniger schnell passiert. „Jeder kann diese folgenschweren Unfälle ganz leicht verhindern, indem er nur feste, sichere Grillanzünder aus dem Fachhandel verwendet“ rät Maurer. „Flüssige Grillanzünder sind beim Grillen tabu!“

Bürger sollen Straßenbäume gießen

Wenig Regen und die große Hitze macht Hamburgs Bäumen zu schaffen. Die Gärtner der Bezirke sind deshalb täglich mit ihren Wasserwagen unterwegs, um Bäume zu wässern, kommen aber kaum nach. Deshalb die Bitte der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt und der Loki-Schmidt-Stiftung mitzuhelfen, dass Hamburgs Straßenbäume trotz der Hitze ausreichend Wasser bekommen.

Besonders die jungen Bäume sind gefährdet, weil ihr Wurzelwerk noch nicht so tief reicht, um ans Grundwasser zu gelangen. Jungbäumen hilft Gießen um den Stamm auf die so genannte Baumscheibe; oft ist ein extra Gießrand vorhanden. Wässern sollte man am besten morgens und abends, weil tagsüber das Wasser zu schnell verdunstet. Ganz wichtig: Es muss regelmäßig gegossen werden. Wenn nicht, vertrocknen die Feinwurzeln im Oberboden gleich wieder, die sich sofort bilden, wenn der Boden nach langer Zeit feucht wird. Dieses Vertrocknen schwächt den Baum weiter. Für junge Bäume reichen zehn Liter Gießwasser am Tag.

Am Montag erwarten die Meteorologen dann noch einmal bis zu 30 Grad, bevor Weise für Dienstag einen „reinen Gewittertag“ prognostiziert. „Dann macht sich die Sonne zunächst sehr rar“, sagt er. Trübere Aussichten also für die kommende Woche.