Beim ZDF-Fernsehgottesdienst auf der internationalen Gartenschau in Hamburg fordert Erzbischof Werner Thissen einen verantwortlichen Umgang mit der Natur.
Hamburg. Der Hamburger Erzbischof Werner Thissen hat zu mehr Wertschätzung gegenüber der Natur aufgerufen. Blumen, Pflanzen und Früchte seien nicht von Menschen gemacht, sondern „letztlich Geschenk der Natur, Gabe des Schöpfers“, sagte er am Sonntag beim ZDF-Fernsehgottesdienst, der live von der internationalen Gartenschau (igs) in Hamburg übertragen wurde.
Angesichts der prächtigen Gärten hier könne der Mensch Freude und Dank für das Geschenk des Lebens und der gesamten Schöpfung erfahren. „Zugleich aber wird mir auch deutlich, dass ich sorgsam mit der Schöpfung umgehen muss, dass mein Tun und Lassen dem Leben zu dienen hat“, sagte Thissen. „Das gilt für meinen persönlichen Umgang mit Nahrungsmitteln genauso wie für meinen Einsatz für den gerechten Zugang zu Ackerland und Saatgut weltweit“, so der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für das Entwicklungshilfswerk Misereor.
Wirken und Gestalten seien Aufgaben des Menschen. „Aber damit das nicht eigensinnig in die falsche Richtung läuft, damit uns das menschlich weiterbringt, ist es wichtig, auf Jesu Wort zu hören“, forderte der Hamburger Erzbischof. Durch das Hören auf Gottes Botschaft und in dankbarer Freude über die Schöpfung komme der Mensch zu verantwortungsvollem Handeln im Umgang mit dem eigenen Leben und der Natur, so der Gartenschau-Botschafter.
Die igs 2013 steht unter dem Motto „In 80 Gärten um die Welt“. Das über 100 Hektar große Gelände ist thematisch in sieben „Welten“ eingeteilt. In der „Welt der Religionen“ präsentieren sich erstmals bei einer Internationalen Gartenschau Judentum, Christentum, Islam, Buddhismus und Hinduismus gemeinsam.
Die beiden großen Kirchen widmen sich in ihrem Garten unter dem Motto „Lebenspfad“ Themen wie Beginn und Ende des Lebens, Partnerschaft, Vergebung und Gemeinschaft. Zudem gibt es zahlreiche Gottesdienste, Andachten sowie Lesungen, Musik und Theater. Die Naturschau auf Europas größter Flussinsel Wilhelmsburg dauert noch bis 13. Oktober.