Auf der Internationalen Gartenschau in Wilhelmsburg stehen die Blumen in voller Blüte. Die Besucherzahlen haben sich dagegen bis zur Halbzeit nicht so entfaltet wie erhofft – 2,5 Millionen sind kaum noch zu erreichen.
Hamburg. Für die Internationale Gartenschau (igs) hofft Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau (SPD) noch auf mehr als zwei Millionen Besucher. „Das wird in der Tat nicht leicht, aber wir werden noch einiges anschieben und hoffen auf gutes Wetter“, teilte Blankau zur Halbzeit der Pflanzen- und Parkschau mit. Auch die igs-Planer selbst haben immer wieder auf Wetterbesserung gehofft, nachdem der Frühling nahezu ins Wasser fiel. Ein öffentlicher Aufreger waren die als zu hoch bewerteten Eintrittspreise, vor allem das Einzelticket für 21 Euro.
„Wir steuern bei den Preisen bereits mit Spezialaktionen nach, können das aber nicht beim Einzelticket“, sagte Blankau. Die igs-Aufsichtsratschefin befürchtet, dass sich sonst Tausende Gäste, die den Eintritt schon bezahlt haben, benachteiligt fühlen. So wurde beispielsweise das Feierabendticket für 9 Euro bis zum 21. September um eine Stunde auf 17.00 Uhr vorgezogen.
Nach der Eröffnung am 26. April hielt ein verregneter Frühling Gäste vom Ausflug auf die igs im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg ab. Rein rechnerisch müssten an den 171 igs-Tagen bis Mitte Oktober täglich 14 620 Menschen kommen, was selbst an sonnigen Wochenenden bisher nur knapp gezählt wurde. Daher sind die erwarteten 2,5 Millionen Besucher mittlerweile ein sehr ehrgeiziges Ziel. Auch die Fahrt auf die Flussinsel Wilhelmsburg, die über Jahre sozial vernachlässigt wurde, scheint manchen Hamburger noch abzuhalten.
Zuletzt wurden durch eine Kleine Anfrage des Hamburger Bürgerschaftsabgeordneten Kurt Duwe (FDP) erste Umsatzzahlen bekannt. So beliefen sich die Kartenumsätze nach zwei Monaten auf knapp 10 Millionen Euro. Lizenzen, Sponsoring und Verpachtungen brachten rund 2,4 Millionen Euro ein, weitere 3,1 Millionen Euro sind sonstige Erträge. Ob es zu einem igs-Defizit kommen wird, ist offen. „Eine belastbare Aussage über das Ergebnis nach Abschluss der Gartenschau kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht getroffen werden“, heißt es in der Antwort des Senats an den Parlamentarier vom 9. Juli.
In das Gelände, das nach der Schau weiter als Park genutzt werden wird, hat die Stadt rund 70 Millionen Euro investiert. Als Kosten für die igs wurden knapp 50 Millionen Euro veranschlagt. An der Gartenschau-GmbH ist die Stadt Hamburg zu zwei Dritteln beteiligt.