Die Nord-Ostsee-Bahn hat zwei Waggons mit Urlaubsmotiven gestaltet. Ein Hamburger Student hat die Ideen umgesetzt. Hintergrund: Das Verkehrsunternehmen ist Partner des Kite Surf Cups.
Sylt. In der Gepäckablage liegt ein Surfbrett, von der Decke flattert ein Kitesegel. Eimer und Schaufel stehen im Sand. Schwimmflossen und Sonnenhut liegen bereit– auch wenn es nur eine Fotofolie ist, die diesen Eindruck erweckt.
Diese Strandatmosphäre können die Fahrgäste der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) auf der Reise von Hamburg-Altona auf die Nordseeinsel Sylt seit Mittwoch erleben – jedenfalls in zwei eigens umgestalteten Waggons: „Wir bringen den Strand zu unseren Kunden. So werden die Touristen schon mal auf ihren Urlaub eingestimmt. Auch den vielen Pendlern wird es gefallen“, sagte NOB-Marketingleiter Kay Goetze.
Auch von außen sind die Strandwagen gut zu erkennen: Surfer und Meer zieren die beiden Waggons. Dass die NOB bei der Dekoration auf Sommer, Sonne, Strand und Meer setzt, hat auch einen offiziellen Grund: Das Verkehrsunternehmen ist offizieller Partner des Kite Surf Cups auf Sylt, zu dem sich Europas Elite vom 2. bis 7. Juli trifft.
„So steigt schon mal die Vorfreude der Besucher, die mit dem Zug zu diesem Ereignis anreisen“, sagte Kay Goetze. Aber die Strandwagen sollen nicht nur während des Kite Surf Cups eingesetzt werden, sondern „langfristig auf der Strecke verkehren“. Die Nord-Ostsee-Bahn hat nach eigenen Angaben „einen niedrigen fünfstelligen Betrag“ in die Umgestaltung der Fahrzeuge investiert.
Die Ideen des Verkehrsunternehmens hat Christian Friedrich umgesetzt. Der 20-Jährige studiert im dritten Semester an der Kunstschule Wandsbek: „Mein Ziel war es, pures Strandfeeling auf die Schiene zu bringen und so die Zugfahrt zu einem Erlebnis werden lassen.“ Wer sich hier umschaut, dem fallen sofort die Robben oder Seesterne ins Auge. So komme man schon auf der Zugfahrt in Urlaubsstimmung und könne die Sorgen des Alltags schnell vergessen, so Friedrich weiter.
Schon am Mittwoch, als die neu gestalteten Waggons zum ersten Mal im Einsatz waren, sei die Reaktion der Fahrgäste positiv ausgefallen: „Wir haben viel Lob bekommen, weil die Kunden so etwas beim Zugfahren noch nicht erlebt haben“, so Marketingleiter Kay Goetze.
Die Nord-Ostsee-Bahn, die eine Tochterfirma der Veolia Verkehr GmbH ist, bedient die Verbindung von Hamburg-Altona nach Westerland auf Sylt seit Dezember 2005 im Auftrag des Landes Schleswig-Holstein. Im vergangenen Jahr nutzten die Strecke rund zehn Millionen Fahrgäste.
Noch bis Ende 2015 läuft der Vertrag zwischen dem Verkehrsunternehmen und dem nördlichsten Bundesland. In Kürze soll es eine neue Ausschreibung geben, an der sich die Nord-Ostsee-Bahn wieder beteiligen wird.