Mit einer großen Ausstellung und verschiedenen Lesungen soll an die Bücherverbrennungen der Nationalsozialisten in Hamburg vor 80 Jahren erinnert werden.
Hamburg. Zum 80. Jahrestag erinnern zahlreiche Menschen mit öffentlichen Lesungen auf Hamburger Plätzen an die Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten im Mai 1933. „Wir sind uns der historischen Verantwortung bewusst. Unsere Aufgabe muss es sein, dass so etwas nicht wieder geschieht“, sagte Moritz Krauß vom Allgemeinen Studierendenausschuss (ASTA), der die Lesungen zusammen mit dem Arbeitskreis „Bücherverbrennung – nie wieder!“ organisiert.
Eröffnet werden die Gedenkveranstaltungen am Freitag (10. Mai, 11.00 Uhr) mit einer Dauerlesung auf dem Uni-Campus, unter anderem werden Prominente wie Harry Rowohlt, Klaus Robra und Wolfgang Rose erwartet. Gelesen werden Texte aus Büchern, die die Nazis 1933 verbrannt hatten, wie Heinrich Heine und Kurt Tucholsky.
Die öffentliche NS-Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933 war eine vierwöchige Kampagne in verschiedenen deutschen Städten mit enormen Ausmaßen. Insgesamt wurden Bücher von mindestens 94 deutschsprachigen und 37 fremdsprachigen Autoren verbrannt. Für das gesamte Frühjahr 1933 sind mehr als 50 Bücherverbrennungen dokumentiert. Die Verbrennungen in Hamburg fanden am 15. Mai 1933 statt.