Offener Brief vom Berufsverband an den Bürgermeister. Feuerwehr befürchtet Finanzierungsprobleme. „Eklatante Prpbleme“ angeprangert.
Hamburg . In einem offenen Brief an Bürgermeister Olaf Scholz hat der Berufsverband Feuerwehr "eklatante Probleme" bei der Berufsfeuerwehr Hamburg angeprangert. "Die in der Vergangenheit festgestellten Defizite wurden nicht behoben. Dies gilt sowohl für die Standorte der Feuer- und Rettungswachen als auch für die Zuteilung des notwendigen Personals", heißt es in dem fünfseitigen Schreiben. Und weiter: "Die notwendige Sollbesetzung der Feuer- und Rettungswachen aus der Strukturuntersuchung 1994 und der Strukturanpassung 2005 ist bis heute nicht vollständig umgesetzt." Für den Berufsverband stehe fest, dass die Feuerwehr Hamburg nie ausreichend aufgestellt war.
Für die Zukunft sieht der Berufsverband zahlreiche Finanzierungsprobleme. Das gelte unter anderem für den zusätzlich festgestellten Personalbedarf von rund 200 Stellen, eine neue Brandgewöhnungsanlage und die Ersatzbeschaffung für die rund 40 Jahre alten Löschboote.
Für die CDU ist der offene Brief eine Steilvorlage. "Der Vorstoß des Berufsverbandes hat meine volle Unterstützung", sagt Dennis Gladiator, Fachsprecher Feuerwehr der Bürgerschaftsfraktion. Doch statt die Empfehlungen aus dem Strategiepapier 2010 umzusetzen, würden die Außenstelle Roßdamm und Löschzüge nicht mehr besetzt, ein Löschboot außer Dienst gestellt und die Feuerwehrtaucher abgeschafft.
"Wir arbeiten heute die Defizite der Vergangenheit auf", sagt Frank Reschreiter, Sprecher der Innenbehörde. "Beim Personal haben wir die Ausbildungskapazität der Feuerwehrakademie erreicht. Mehr Feuerwehrleute auszubilden, geht nicht."
Die Altersgrenze für den Einsatz bei der Freiwilligen Feuerwehr soll auf 63 Jahre angehoben werden. Der Senat hat einen Gesetzentwurf gebilligt, der noch von der Bürgerschaft verabschiedet werden muss.